Dahme-Spreewalds Veterinäramt bittet um Meldung
von Kadaverfunden in Wäldern
Das feuchtwarme Herbstwetter lockt derzeit viele Pilzsammler in die Wälder des Dahme-Spreewald-Kreises. Bei diesen saisonalen Streifzügen ist allerdings auch der Fund von Wildkadavern im Unterholz nicht ausgeschlossen. Das Amt für Veterinärwesen, Verbraucherschutz und Landwirtschaft von LDS bittet daher darum, jedes tot aufgefundene Wildschwein zu melden. Hintergrund ist die Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), für deren Einschleppung weiterhin ein hohes Risikos besteht.
Die Meldung eines Wild-Kadaverfundes an die Kreisveterinärbehörde sollte per E-Mail an veterinaeramt@dahme-spreewald.de oder telefonisch unter der Rufnummer 03546/201582 erfolgen. Nach Möglichkeit wird zudem gebeten, ein Foto vom Kadaver beizufügen sowie die GPS-Koordinaten des Fundortes mitzuteilen. Als Aufwandsentschädigung wird dem Einsender auf Antrag ein Betrag von 30 Euro als sogenannte Kadaverprämie erstattet.
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. Die Früherkennung ist entscheidend für die Abgrenzung des Seuchengebietes und die anzuordnenden Maßnahmen. Der ASP-Erreger ist äußerst widerstandsfähig und kann in infizierten Tierkadavern noch viele Monate nachgewiesen werden. Um die Ansteckung von gesunden Tieren zu verhindern und somit das Risiko für die Haus-und Wildschweinbestände zu minimieren, werden die Tierkadaver oder die Reste davon beseitigt und der Fundort desinfiziert.
In den afrikanischen Ursprungsländern übertragen Lederzecken das Virus der ASP. Diese spielen in Mitteleuropa keine Rolle, informiert das Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit). Hierzulande erfolgt eine Übertragung durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, die Aufnahme von Speiseabfällen oder Schweinefleischerzeugnissen sowie andere indirekte Übertragungswege (Fahrzeuge, kontaminierte Jagdausrüstung, landwirtschaftlich genutzte Geräte und Maschinen, Kleidung). Der Kontakt mit Blut ist der effizienteste Übertragungsweg. Nach einer Infektion entwickeln die Tiere sehr schwere, aber unspezifische Allgemeinsymptome. ASP ist keine zwischen Tier und Mensch übertragbare Infektionskrankheit (Zoonose) und daher für den Menschen ungefährlich. RED/ PI LDS