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Plattitüden in Reihe

Na, wer sagts denn?!
Von wegen, es gibt keine komischen Sendungen oder Interviews. Ich habe jetzt neulich eine gesehen, da hätte ich mich wegschmeißen können vor Lachen, obwohl man hätte heulen mögen. Die Grünen-Chefin Ricarda Lang hat in einem Interview gezeigt, dass man als ­PolitikerIn von Wirtschaft herzlich wenig Ahnung haben muss. Oder besser gesagt: gar keine. Das Interview mit der grünen Lang: lang und breit nur Plattitüden, kein einziger, nicht einmal ein halbwegs innovativer Vorschlag entfleucht ihr. Stattdessen reiht sie Versatz­stücke aneinander, von denen sie wohl glaubt, dass sie Kompetenz ausstrahlen. So: „Wir brauchen eine Investitionsagenda für Deutschland, damit Deutschland eine Top-Adresse für die Wirtschaft bleibt“. Und weiter mit den Phrasen: „Das heißt: Investitionen in unser Land, in Bahn, Kitas, Digitalisierung, Unterstützungen für die energieintensive Industrie in Deutschland und Anreize für internationale Unternehmen, ihre Standorte in Deutschland anzusiedeln oder auszubauen.“ Aha. Aber vielleicht hat Ricarda ja eine Idee, wie sie sich die Zukunft der deutschen Wirtschaft vorstellt. Nein, hat sie nicht. Doch damit nicht genug. Sie verspricht – ­typisch Politiker – mehrere extrem teure Projekte, ohne ein einziges Mal zu sagen, wie das zu bezahlen ist. Mit hohlen Phrasen bestreitet die Grünen-Chefin das gesamte Interview. Zum Schieflachen. Genau wie die SPD-Chefin Saskia Esken. Sie schwafelt im Fernsehen: „Wir erleben ein internationales Wettrennen um die besten Standortbedingungen. Deutschland darf hier nicht an der Seitenlinie stehen, sondern muss vorn mitspielen“ oder „Wir sind leistungsfähig.Aber damit das so bleibt, sollten wir jetzt eine kluge Standortpolitik machen und investieren.“ Wer ist „wir“? Welcher Unternehmer kann damit etwas anfangen? Eigenlob über Eigenlob. Dabei ist die Kanzlerpartei derzeit die größte Verliererin. Sie liegt jetzt nur noch bei 17 Prozent laut Umfragen. 65 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Regierung. Esken aber ist zufrieden – mit sich und ihrer Partei. „Wir haben eine klare Haltung zur Migrationspolitik.“ Ebenso klar geht es weiter beim Thema Wohnungsnot. Es wird weniger gebaut, im sozialen Wohnungsbau sind die Ziele der Regierung weit entfernt. Es gibt sogar 14.000 weniger neue Wohnungen in diesem Sektor. Aber: „Wir halten das Land zusammen,“ postuliert Saskia Esken. Glaubt sie das wirklich? „Deutschland ist ein starkes Land – wir sollten das Land nicht in die wirtschaftliche Krise reden.“ Dass dieses Land sich längst in einer wirtschaftlichen Krise befindet, mag sich bis zur SPD noch nicht herumgesprochen haben. Aber die größte Komikerin ist unsere Außenministerin. Für Fettnäpfchen und verbale Fauxpas begabt, scheint sie sich inzwischen als bundesdeutsche Polit-Komödiantin etabliert zu haben. Sie konnte jüngst nicht nach downunder fliegen. Das Flugdesaster und der damit verbundene extreme Kerosinverbrauch zeigen allerdings erneut eine Doppelmoral, die wir uns längst nicht mehr leisten können. Grundsätzlich wäre es für Annalena sowieso besser, am Boden zu bleiben. Und sich endlich der Realpolitik zuzuwenden, anstatt ideologische Konzepte voranzutreiben wie sie tut. Niemand braucht eine wie auch immer geartete „feministische Außenpolitik“. Und schon gar kein moralisches Überlegenheitsgetue wie es unsere Außenministerin an den Tag legt. Es gilt, Länder wie Russland und China ernst zu nehmen, anstatt sich ihnen gegenüber oberlehrerhaft zu gebärden. Die Arroganz des Westens, die Baerbock regelrecht inhaliert hat, führt nur zu noch mehr Destabilisierung. Angesichts der desaströsen Regierungspolitik gibt es nämlich gar nichts zu lachen. Für Komisches bei PolitikerInnen sollte kein Geld da sein. Auch wenn die Grünen-Politikerin erheblichen Anteil daran hat. Weil sie es bisher nicht verstanden hat, ihr Amt mit der nötigen Würde, Diplomatie und Souveränität auszukleiden. Ein perfekt gepudertes Gesicht kann fehlendes diplomatisches Talent nicht kaschieren. Für Komisches werden Politiker nicht hoch bezahlt. Und die knapp 137.000 jährlich für eine Stylistin von unserem Annalenchen wären anderswo besser investiert: in Sprachtrainings- und Rhetorikkursen. Und überhaupt.

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