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Ready for Take-Off

Der Probebetrieb am BER läuft erfolgreich

An insgesamt 47 Tagen wird geprobt, zwei Mal pro Woche jeweils dienstags und donnerstags. Dabei kommen 9.000 Komparsen zum Einsatz. Pro Probetag testen 400 Komparsen und 450 Mitarbeiter*innen die Abläufe im Terminal. Dabei kommen jeweils 7.950 Gepäckstücke zum Einsatz – Koffer, aber auch Sperrgepäck wie Surfbretter, Stabhochsprungstangen oder Transportkästen für Haustiere. Insgesamt werden 10.500 Beschäftigte der Flughafengesellschaft und ihrer Partner auf ihre Arbeit am BER vorbereitet.

In der vergangenen Woche hatten wir die Gelegenheit, einen Tag des ORAT-Probebetriebes im Terminal 1 des BER zu begleiten. (ORAT = Operational Readiness and Airport Transfer)

Bereits im Januar 2012 haben wir an einem solchen Probebetrieb im Terminal 1 des Flughafens Berlin Brandenburg teilgenommen. Ein Probebetrieb zur Vorbereitung der geplanten Eröffnung im Juni 2012, die aus bekannten Gründen damals nicht stattgefunden hat.

Vergleicht man diese beiden Ereignisse miteinander, so gibt es hier gravierende Unterschiede.

DT | KaWe-Kurier online 2012 waren die Rolltreppen nur Fragmente
Manfred Zum Probebetrieb 2020 ist alles fertig

Auch der Leiter des Probebetriebes, Roland Böhm, war im Jahr 2012 schon dabei. Wir fragten ihn nach den Unterschieden zum Probebetrieb des Jahres 2020. „Beides lässt sich kaum miteinander vergleichen“, so Roland Böhm. „2012 waren wir faktisch auf einer Baustelle. Es gab keine Nutzungsfreigabe. Bestimmte Bereiche waren nicht zugänglich. Es musste Sicherheitsausrüstung getragen werden. Heute ist das alles anders. Wir könnten heute in Betrieb gehen.“ Nach der Absage der Eröffnung 2012 habe man eine Risikominimierung vorgenommen. Viele Prozesse seien verändert worden. Und es erfolgte eine schrittweise Teilinbetriebnahme der Bereiche, die fertiggestellt waren, wie des Towers, der Feuerwache oder verschiedener Leitstellen.

Davon konnten sich nun die Teilnehmer des Probebetriebs überzeugen. Es gibt keine Bauzäune mehr im Terminal T1. 2012 war der Boden mit OSB-Platten belegt. Heute läuft man auf dem Marmorfußboden und ohne Sicherheitshelm. 2012 lagen überall Baumaterialien herum, Rolltreppen waren nur Fragmente, Kabel hingen von den Decken. Check-in-Schalter und Sicherheitsschleusen waren nicht fertig.

Und heute: Rolltreppen, Aufzüge, Anzeigetafeln, Wegweiser – alles ist komplett fertig und funktioniert, wie es an einem Flughafen funktionieren soll. Lediglich im Bereich des Marktplatzes sind die Einzelhändler noch dabei, ihre Geschäfte einzurichten. Hier liege man aber voll im Plan, wie Katy Krüger, Leiterin Terminalmanagement, berichtete.

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400 Komparsen und 450 Flughafenmitarbeiter testen die Abläufe

Der Probebetriebstag beginnt mit der Registrierung der Komparsen und der anschließenden Einweisung für den Ablauf des Tages. Bei der Einweisung wird auf die besonderen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf die Corona-Regeln hingewiesen, so auf die Abstandsregel von 1,50 Meter und dem Tragen des Mund-Nasen-Schutzes während des gesamten Aufenthaltes im Terminal.

„Dass Sie dabei sind, ist für Sie etwas ganz Besonderes, aber auch eine große Hilfe für uns, denn durch Ihre Teilnahme können wir entdecken, wo es vielleicht noch Ecken und Kanten gibt“, heißt es bei der Begrüßung. Dann werden detaillierte Angaben zum Inhalt des kleinen Rucksackes gemacht, den jeder der Teilnehmer am Probebetrieb erhalten hat. U.a. befinden sich darin ein Kaffeebecher und ein Kugelschreiber, um Fragen und Anregungen während des Tests festzuhalten.

Manfred Die Teilnehmer des Probebetriebes werden registriert
Manfred Anschließend werden sie begrüßt und für den Tag eingewiesen

Das wichtigste ist allerdings das sogenannte Skript, ein Dokument auf dem im Einzelnen aufgeführt ist, welchen Ablauf der jeweilige Tester zu absolvieren hat. Es sind verschiedene Szenarien festgelegt, vom Geschäftsreisenden bis zur Familie mit Großgepäck. Es erfolgt der Hinweis, kein Szenario selbst zu erfinden. Außerdem im Skript enthalten: die Abflug- und Ankunftszeiten.

Ein Teil der Tester hat zudem einen speziellen Aufgabenzettel erhalten, auf dem besondere Aufgaben formuliert sind. Das kann zum Beispiel die Mitnahme von Sperrgepäck (Surfbrett u.ä.) sein. Oder: Sie handeln als Taschendieb, Sie haben Ihren Reisepass vergessen, Sie führen eine Waffe mit sich…

Weitere Festlegungen betreffen die Anzahl und die Art der Gepäckstücke.

Manfred Die Gepäckstücke stehen für die Komparsen bereit

Es folgt der Hinweis an die Teilnehmer zu den Sicherheitsbestimmungen, da der Flughafen bereits „scharf“ geschaltet ist. Daraus ergibt sich, dass alle Gesetzte und Bestimmungen eines in Betrieb befindlichen Flughafens zu beachten sind. (Mitführen von Flüssigkeiten oder gefährlichen Gegenständen)

Manfred Abstand halten wird auch nach der Eröffnung wichtig sein

Und dann geht es los. Die Komparsen des Probebetriebes begeben sich vom Eingangsbereich des Terminal 1 über Treppen, Rolltreppen und Aufzüge in die erste Etage zu den Informationstafeln und Check-in-Schaltern.

Manfred An den Check-in-Schaltern
Manfred Vor den Sicherheitskontrollen

Wir fragten ein Pärchen, das an der Informationstafel stand, warum sie sich für diesen Probebetrieb gemeldet haben. Sonja Glauert und Alexander Horn aus Berlin-Friedenau dazu: „Wir sind aus Neugier hier und weil wir in diesem Jahr nicht fliegen können. Unser Rückflug aus einem Risikogebiet wurde storniert. Deshalb haben wir uns entschieden, es sein zu lassen. Jetzt wollen wir ein bisschen Flughafenfeeling erleben.“

Manfred Die Informationstafeln geben einen Überblick zu den Abflügen in den Terminals

Dann ging es auch für diese beiden zum Check-in und durch die Sicherheitskontrolle zum Gate, um dann mit einem Reisebus auf dem Vorfeld den Abflug und die Ankunft zu simulieren. Ansonsten war es auf dem Vorfeld relativ ruhig. Mit einer Fluggastbrücke wurde das Andocken an ein geparktes Flugzeug, in diesem Fall ein Trainingsobjekt, geprobt.

Manfred Anstelle eines Flugzeuges werden Abflug und Ankunft mit Bussen simuliert

Im Terminal wurde an diesem Tag auch eine besondere Situation für die Polizei und die Sicherheitskräfte erstellt. Eine Gruppe demonstrierte lautstark für „Sommersonne das ganze Jahr“. Sie wurden durch die Sicherheitskräfte aus dem Terminal geleitet.

Manfred „Demonstriert“ wurde auch

Wir hatten dann noch die Gelegenheit, einen Blick auf den Bahnhof unter dem Terminal 1 zu werfen und konnten auch hier feststellen: Alles ist bereit für den Empfang der ersten Fluggäste am 31. Oktober.

Manfred Vom Flughafenbahnhof geht es direkt ins Terminal

MT (T+F)

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