Die Mehrgenerationenhäuser der Region stellen sich einem sensiblen Thema
Mit einem Netzwerktreffen zur Förderung von Lese-, Schreib-und Rechenkompetenzen stellt sich das Mehrgenerationenhaus in Bestensee Fragen rund um den Analphabetismus in der Region.
Noch immer sind 7,5 Millionen aller 18- bis 75jährigen in Deutschland funktionale Analphabeten. Damit ist fast jeder Siebte betroffen. Und gut die Hälfte davon ist erwerbstätig. Sie haben enorme Kompetenzen entwickelt, mit ihrem Defizit zu leben. Grundbildung und Alphabetisierung sind aber Grundvoraussetzung für eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Im Rahmen der Alpha-Dekade nehmen viele Mehrgenerationenhäuser die Chance wahr, Menschen mit Defiziten in Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen zu unterstützen. Vor allem aber wollen sie aufklären und Fragen beantworten.
Deswegen treffen sich morgen verschiedene Partner im MGH Bestensee zum Erfahrungsaustausch. Das Alfa-Mobil wird mit Expertenwissen zur Verfügung stehen und einen Sensibilisierungs-Workshop anbieten. Dieser führt ein in das Thema „Funktionaler Analphabetismus“ und bietet auch eine Selbsterfahrungsübung. Dabei geht es auch darum, wie Betroffene angesprochen und unterstützt werden können. Ist das überhaupt möglich und gewollt? Welche Angebote gibt es für funktionale Analphabeten in ihrem Bezugsraum und wie sind diese zu finden?
Die Mehrgenerationenhäuser sehen in diesem sensiblen Thema einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Sie verfahren nach dem Motto – je mehr Menschen sich informieren, umso besser können Betroffene und Angehörige unterstützt werden. Im Mehrgenerationenhaus Königs Wusterhausen gibt es bereits das ABC-Café. Es ist ein Lernangebot, das montags von 10 bis 13 Uhr für jeden offen steht. Auch das Mehrgenerationenhaus Bestensee wird noch in diesem Jahr ein offenes Lernangebot am Donnerstagnachmittag einrichten. Außerdem vermittelt es Kursangebote in der Nähe. RED