RosaROT und die Realität

Ausstellung zur häuslichen Gewalt im KWer Rathaus

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November eröffneten Chris Halecker, 1. Beigeordneter im Landkreis Dahme-Spreewald, die Gleichstellungsbeauftragten Brandenburgs, des Landkreises und der Stadt sowie Königs Wusterhausens Bürgermeister Swen Ennullat die Ausstellung „rosaROT“ im Rathaussaal. Sie ist Teil einer Kampagne gegen die häusliche Gewalt an Frauen und Kindern.

Initiatorin Katrin Buschmann vom Netzwerk brandenburgischer Frauenhäuser regte zu dem Konzept an und brachte die Hintergründe aus dem Alltag der Frauenhäuser in die Form der Ausstellung. Sie fordert auf, hinzusehen. Den Blicken der Besucher durch die rosarote Brille wird die Realität entgegengesetzt – ein Mittel, das aufwecken soll. Gewalt ist ein Thema in der Gesellschaft, auch wenn viele es nicht wahrnehmen.

Fast 4.300 Fälle von Gewalt gegen Frauen wurden im Jahr 2016 im Land Brandenburg bekannt, berichtete Monika von der Lippe in ihrer Eröffnungsansprache. „Jeder von ihnen ist mit einem Einzelschicksal verbunden und jeder ist einer zu viel“, führte die Landesgleichstellungbeauftragte weiter aus. Und obwohl die Arbeit im Landkreis Dahme-Spreewald hervorragend und die Vernetzung innerhalb Brandenburgs mit am besten unter allen Bundesländern funktioniere, sei langer Atem und fortwährend das Engagement aller gefragt, um das Menschenrecht auf ein gewaltfreies Leben umzusetzen. Entwicklungspotenzial sieht von der Lippe vor allem auch in der Betreuung der in einer Schutzeinrichtung untergebrachten Kinder.

Vize-Landrat Chris Halecker sprach sich dafür aus, die Arbeit im Landkreis im vernünftigen Rahmen weiter auszubauen: „Das sind wir uns, unserem Spiegelbild und den Frauen schuldig. Hierbei zu sparen, halte ich für falsch.“

„Gewalt an Frauen und Kindern ist ein erschütterndes Thema, an das fortwährend erinnert werden muss. Wir müssen darüber reden, sensibilisieren“, sagte Bürgermeister Swen Ennullat im Rahmen der Eröffnung. Man solle es sogar noch größer fassen, denn unfassbare Gewalt gebe es auch gegenüber pflegebedürftigen Personen und anderen schutzbedürftigen Menschen. Es sei traurige Wahrheit, dass meist erst nach Hilfe gefragt werde, wenn sie wirklich notwendig, die Gewalt geschehen sei. Ennullat appellierte, unter den Mitmenschen Signale wahrzunehmen. „Die Ausstellung fordert den Dialog. Macht das Thema in der Öffentlichkeit präsent“, so Ennullat weiter. Aus diesem Grund weht in diesen Tagen die Flagge gegen Gewalt an Frauen vor dem Königs Wusterhausener Rathaus.

Zusammen mit der Ausstellung gibt es in diesem Jahr die Brottüten-Aktion. „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ prangt es in großen Lettern auf 250.000 Papiertüten, die im ganzen Land Brandenburg von Bäckern verteilt werden. Mehr als 150 Bäckereien beteiligen sich an der Kampagne, die Königs Wusterhausener Bäckerei Heider ist eine von ihnen.

In der Stadt gibt es zahlreiche Einrichtungen, die Menschen, die mit Gewalt leben oder erfahren haben, Hilfe und Zuflucht bieten. Informationen gibt im Rathaus die Gleichstellungsbeauftragte Petra Gröhnke. Einen Überblick vermittelt auch die Internetseite der Stadt: www.koenigs-wusterhausen.de, unter Die Stadt / Adressen / Soziale Einrichtungen.

Ausstellung zu rosaROT – Kampagne gegen häusliche Gewalt

Bis 01.12.2017,Rathaussaal, Schlossstr. 3, KW. Geöffnet:  Donnerstag 13-17 Uhr, Freitag 7:30-12 Uhr.

Die Ausstellung kann mittels Audiodateien erlebt werden. Bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler sprechen die Texte, die per QR-Code abrufbar sind.

PM/F: Stadt KW

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

*

Willkommen auf kw-kurier.de!

Um Ihnen ein angenehmes Online-Erlebnis zu ermöglichen, setzen wir auf unserer Webseite Cookies ein. Durch das Weitersurfen auf kw-kurier.de erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden. Detaillierte Informationen und wie Sie der Verwendung von Cookies jederzeit widersprechen können, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen „Cookies, Webanalyse-Dienste und Social Media“.