Skulptur wieder gefunden / Woche zu Ehren des Kirchenlieddichters in Lübben mit Andachten,
Liedpredigt und musikalisch-literarischem Abend
Bis Freitag wird täglich um 12 Uhr die Andacht mit Orgelmusik gefeiert. Am Samstag, 13. Mai, findet um 18 Uhr im Paul-Gerhardt-Zentrum Lübben eine musikalisch-literarische Stunde statt: Renate Mäuslein und Katrin Matschenz lesen Gedichte, Kantor Johannes Leonardy spielt Klaviermusik. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Die Liedpredigt am 14. Mai um 10.30 Uhr hält die Germanistin und Theologin Dr. Friederike Krippner, Direktorin der Evangelischen Akademie zu Berlin. Das Paul-Gerhardt-Zentrum ist seit diesem Monat montags bis samstags von 10 bis 12 Uhr geöffnet, Führungen gibt es auf Anfrage.
Neuerdings empfängt im Paul-Gerhardt-Zentrum eine Skulptur die Besucher, die zumindest den Lübbenern bekannt vorkommen dürfte: ein Abbild des großen Denkmals vor der Kirche. Genau genommen ist es kein Abbild, sondern der Entwurf zum „großen“ Paul Gerhardt. Der Bildhauer Friedrich Pfannschmidt hatte die Entwurfsskulptur 1907 der Stadt Lübben aus Freude über die Einweihung des Denkmals geschenkt.
Viele Jahre galt die kleine Skulptur – sie umfaßt ein Fünftel des 2,50 Meter hohen und 18 Zentner schweren Denkmals – als verschollen, dann fand sie sich in Mittenwalde wieder. Nun bereichert sie als Leihgabe der Kirchengemeinde Mittenwalde die Ausstellung im Paul-Gerhardt-Zentrum. „Vielleicht gibt es Lübbener Bürger, die sich daran erinnern können, wie das Modell nach Mittenwalde gekommen ist“, sagt Werner Kuhtz, Vorsitzender des Paul-Gerhardt-Vereins, und hofft auf Erhellung des Schicksals der Skulptur.
Die Stadtspitze von 1907 hatte die Schenkung gern angenommen: Die Skulptur habe damals im Sitzungssaal der Stadtverordneten Platz gefunden, wie der frühere Finsterwalder Museumsleiter Rainer Ernst mitteilt. Lange sei um das eigentliche Denkmal gerungen worden, unter anderem mittels eines am 15. Juni 1901 in Berlin gegründeten und hochrangig besetzten Ausschusses. Offenbar war die Abstimmung über die Gestaltung des Denkmalumfeldes zwischen der Stadt Lübben und dem Geschäftsführenden Ausschuss nicht ganz reibungslos verlaufen, berichtet Rainer Ernst.
RED / PI Paul-Gerhard-Verein