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Rund 52 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets

Repräsentative Marktforschung: Neben dem Geldbeuel der ÖPNV-Nutzer wurde auch das Klima entlastet

Rund 52 Millionen 9-Euro-Tickets sind für die Monate Juni, Juli und August in Deutschland verkauft worden. Hinzu kommen mehr als zehn Millionen Abonnentinnen und Abonnenten, die das vergünstigte Ticket jeweils monatlich über den Aktionszeitraum automatisch erhalten haben.

10 Prozent der Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket haben eine Fahrt ersetzt, die sonst mit dem Pkw unternommen worden wäre. Das ergibt sich aus Zwischenergebnissen einer bundesweiten Marktforschung mit 6000 Interviews pro Woche, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und die Deutsche Bahn gemeinsam koordinierten. „Die Ergebnisse der Marktforschung belegen deutlich: Die Menschen wollen den öffentlichen Nahverkehr, wenn das Ticket einfach und verständlich sowie überall flexibel nutzbar ist. Und sie sind bereit, ihr Auto dafür stehen zu lassen, wenn so ein Ticket nicht nur über den überschaubaren Zeitraum von drei Monaten geht“, bilanzierte Dr. Maike Schaefer in ihrer Funktion als Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz (VMK) der Länder. „Jetzt müssen Lösungen erarbeitet werden, die den Nah- und Regionalverkehr in urbanen und ländlichen Räumen ausbauen und stärken.“

Der Ticketpreis spielt für Neukundinnen und Neukunden eine deutlich geringere Rolle als für bestehende Abonnentinnen und Abonnenten. Er ist zwar mit 56 Prozent auch bei den Neukunden das Hauptargument für den Kauf, gleich dahinter nennen jedoch 43 Prozent der befragten Neukunden den Verzicht auf Autofahrten als Kaufgrund. Auch die Flexibilität sowie die bundesweite Gültigkeit werden als wichtige Kaufargumente genannt. Unter den Befragten, die das Ticket nicht gekauft haben, sind die Hauptgründe gegen den Kauf des 9-Euro-Tickets fehlende Nutzungsanlässe (37 Prozent), die Vorliebe fürs Auto (35 Prozent) und umständliche Verbindungen (33 Prozent). Im ländlichen Raum dominieren als Nichtkaufgründe umständliche Verbindungen, Taktung, Fahrtdauer und Entfernung zur Haltestelle. Die Verkaufszahlen dort sind etwa halb so hoch wie in städtischen Gebieten.

Der VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff hob besonders die Klimawirkung eines attraktiven ÖPNV-Angebotes hervor. Dazu hat der Branchenverband, der über 600 Unternehmen des öffentlichen Personenverkehrs und des Schienengüterverkehrs organisiert, parallel zur laufenden Marktforschung eine Abschätzung zur Einsparung schädlicher Klimagase in den drei Monaten des 9-Euro-Tickets vorgenommen. Auf Grundlage der vom Pkw auf Busse und Bahnen verlagerten Fahrten hat das 9-Euro-Ticket demnach rund 1,8 Millionen Tonnen CO2 eingespart. „Drei Monate 9-Euro-Ticket haben etwa so viel CO2 eingespart wie ein Jahr Tempolimit auf Autobahnen bringen würde“, verdeutlichte Oliver Wolff. Anfang Oktober findet die Umstellung der Vertriebssysteme auf die ab Januar 2023 geltenden Tarife statt. Vor diesem Hintergrund schlug Oliver Wolff vor, den September zu nutzen, um spätestens bis dahin gemeinsam eine für die Verkehrsunternehmen wirtschaftliche und für die Fahrgäste attraktive Lösung zu erarbeiten. RED

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