20.2 C
Königs Wusterhausen
Montag, Oktober 2, 2023
Mitarbeiter gesucht
StartKaWe-Kurier - AktuellesAllgemeines & TechnikSaubere Busse dank grünem Wasserstoff

Saubere Busse dank grünem Wasserstoff

Regionale Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald kann ihre Vision von emissionsfreien Fahrzeugen dank Fördergeldern des Bundes Schritt für Schritt umsetzen

„Alternative Antriebe der Busflotte, das ist die Vision der Zukunft. Ziel ist es, von Dieselmotoren auf Wasserstoffantrieb umzustellen.“ So hatte der Geschäftsführer der Regionalen Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald gmbH Siegfried Richter bereits zum 30jährigen Jubiläum des Unternehmens im Juli letzten Jahres einen ambitionierten Blick voraus gewagt.

Wenn alles so läuft wie geplant, dann rollt im Jahr 2024 tatsächlich der erste RVS-Wasserstoffbus durch den Landkreis. Denn – die Vision wird wahr. In diesem Monat konnte das regionale Busunternehmen vom Bundesverkehrsministerium in Berlin einen Förderbescheid in Höhe von 8,832 Millionen Euro für das Projekt entgegen nehmen. „Ich freue mich sehr, dass wir mit der Förderung einen großen Schritt in Richtung Umstellung unserer Busflotte auf grünen Wasserstoff gehen können. Diese Busse emittieren dann null Schadstoffe!“, betont Siegfried Richter. Gegenüber dem KaWe-Kurier bestätigt er, dass die RVS bis zum Jahr 2026 mindestens 21 emissionsfreie Busse mit Wasserstoffzelle anschaffen wird. Da diese Busse derzeit noch das 2- bis 2,5-fache von konventionellen Dieselbussen kosten, bietet der Bund dafür eine Fördermöglichkeit von 80 Prozent der Mehrkosten an. Welcher Hersteller letztendlich den Zuschlag bekommt, wird sich in einer europaweiten Ausschreibung ergeben.

Das Busunternehmen hat sich für die Wasserstoff-Technologie entschieden, weil die Busse damit eine größere Reichweite als mit einem elektrischen Antrieb haben. „Es sind 450 bis 500 Kilometer, das ist in unsere ländliche Region genau richtig für einen Tagesbetrieb“, sagt Siegfried Richter. Ein weiterer Vorteil: Das Tanken dauert nur runde zehn Minuten. Voraussetzung dafür ist natürlich eine Wasserstoff-Tankstelle, die entsprechend des Gesamtkonzeptes der RVS, der sogenannten „Clean Vehicles Directive“ (CVD), zunächst in Lübben errichtet wird. „Wir verfolgen eine Kooperation mit Cottbus-Verkehr und dem Laussitzer Energieversorger LEAG und hoffen somit auch für die Tankstelle auf eine hohe Förderung durch die Wirtschaftsregion Lausitz GmbH (WRL)“, sagt Siegfried Richter. So werden die ersten Wasserstoffbusse wahrscheinlich ab dem Jahr 2024 zunächst im Süden des Landkreises rollen.

Eine zweite H2-Tankstelle soll dann am geplanten neuen RVS-Busbetriebshof Nord im Hafen Königs Wusterhausen auf der Gemarkung Wildau entstehen. Auch dafür steht eine Förderung vom Bund bereits in Aussicht. Da der jetzige Betriebshof in Mittenwalde auch aufgrund der neuen Anforderungen an den Technik- und Werkstattbereich zu klein wird, laufen gerade die Gespräche mit der Stadt Wildau über die Übernahme einer entsprechenden Fläche, die zum neuen Standort Nord des Busunternehmens entwickelt werden soll. Denn auch nach 2026 werden immer mehr H2-Busse angeschafft. Dies werden natürlich ausschließlich Niederflurbusse sein.

Im Moment gehören rund 150 Busse zur RVS-Flotte. Sie verkehrt im Landkreis auf 53 Linien mit einem Netz von gut 1300 Kilometern Länge. Knapp 1000 Haltestellen werden angefahren. 2021 legten die Busse rund 7,5 Millionen Kilometer zurück.

TM

RELATED ARTICLES

Meist gelesen

Kommentare