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Sauerstoffkur für den Frauensee

Das Gewässer wird mit Hilfe von Solarpanelen belüfet

Zwei energieautarke Demonstrationsanlagen zur Gewässerpflege wurden Anfang Mai in den Frauensee im Naturpark Dahme-Heideseen eingelassen. Die Solarpanelen des Start-ups AlpH Umwelttechnik GmbH erzeugen die für die Belüftung des Sees erforderliche Energie. Die Sauerstoffzufuhr fördert natürliche Regenerationsprozesse. Durch die Kopplung an die Sonnenenergie bleibt der für das Ökosystem notwendige Tag-Nacht-Rhythmus erhalten. Der Frauensee bekommt eine Sauerstoffkur.

Die zwei Photovoltaik-Panele muten wie futuristische Miniboote an. Sie durchlaufen nun mit Unterstützung der Naturparkverwaltung ihre Testphase auf dem Frauensee. Dieser ist wie nahezu alle Seen im Naturpark Dahme-Heideseen mit zu vielen Nährstoffen angereichert. Das Überangebot an Nährstoffen beeinträchtigt das ökologische Gleichgewicht und kann langfristig zu einer eingeschränkten Badequalität bis hin zum „Umkippen“ des Sees führen. Die Nährstoffanreicherung der Seen hat viele Ursachen: jahrzehntelange Übernutzung, Nährstoffüberschüsse aus der Landwirtschaft, Entwässerung der Landschaft und in jüngster Zeit die Veränderungen des Klimas.

Seit Jahrzehnten werden Verfahren zur technischen Seenrestaurierung entwickelt und eingesetzt. Wo die Nährstoffzufuhr nicht kurzfristig unterbunden werden kann, hat sich die Belüftung der Seen als erfolgreiche Methode zur Vermeidung des „Umkippens“ infolge von Sauerstoffmangel bewährt. Neuartig sind bei der Demonstrationsanlage auf dem Frauensee der energieautarke Betrieb und die nachhaltige Material- und Komponentenwahl. Durch das modulare Anlagenkonzept können mehrere Einzelanlagen zu einer großen zusammengeführt werden, um mit Sonnenenergie Sauerstoffarmut und übermäßigem Algenwachstum in Gewässern vorzubeugen.

Beim Test der Anlage auf dem Frauensee stehen zunächst der dauerhafte Anlagenbetrieb unter Realbedingungen sowie das Monitoring der Auswirkungen auf die Gewässerökologie im Vordergrund. Dazu werden sowohl anlagenbezogene wie auch gewässerökologische Daten erhoben und bis Ende des Jahres analysiert. Diese erlauben unter anderem Rückschlüsse auf die Dimensionierung der Anlage im Verhältnis zur Seengröße. Die Naturparkverwaltung begleitet das Demonstrationsvorhaben, da es über den gewässereichen Naturpark Dahme-Heideseen hinaus Perspektiven zur Gewässerstabilisierung und –sanierung in Brandenburg eröffnet. Weitere Informationen zu den Anlagen finden sich beim Hersteller auf www.alph-umwelttechnik.de.

RED/ PI

Naturpark Dahme-Heideseen

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