Schwester Agnes kümmert sich

Gleich vierfach ist Schwester Agnes auf blauer Schwalbe in den Gemeinden Eichwalde, Schönefeld, Zeuthen und Schulzendorf seit einem Jahr erfolgreich unterwegs. In Anlehnung an einen Kultfilm aus DDR-Zeiten über die Gemeindeschwester Agnes, die als gute Seele hilfsbedürftigen Menschen mit Rat und Tat zur Seite steht, ist das Projekt „Kümmern im Verbund“ von den vier Kommunen ins Leben gerufen worden. Vier Pflegekoordinatorinnen, bieten regelmäßig Sprechstunden an und suchen ältere Menschen direkt auf, um ihnen und ihren Angehörigen als kompetente Ansprechpartnerinnen zur Seite zu stehen. Kräfte bündeln und gemeinsam für pflegebedürftige und eben auch noch pflegebedürftige Menschen mehr erreichen ist das Anliegen, das Sozialministerin Ursula Nonnemacher vor kurzem bei einem Besuch als beispielgebend bezeichnete.

Die Finanzierung des Projektes läuft zu 20 Prozent über die Gemeinden, die vier Pflegekoordinierenden sind Angestellte der Gemeinde Eichwalde, die Aufgaben sind durch die Gemeinden vorgegeben. Darüber hinaus wird das interkommunale Projekt durch das Landesprogramm „Pflege vor Ort“ gefördert. „Wenn wir gemeinsam Pflege- und Unterstützungsstrukturen vor Ort ausbauen, wenn Betroffene und Angehörige schnell und unkompliziert vor ihrer Tür Hilfe bekommen, tragen wir dazu bei, dass Ältere möglichst lange selbstbestimmt in ihrem vertrauten Umfeld leben können“, sagte die Ministerin. Sie ist dankbar dafür, dass mit dem Projekt mittlerweile ein kommunales Netzwerk errichtet worden ist, welches Seniorinnen und Senioren unkompliziert berät, Kontakte vermittelt, Nachbarschaftshilfen organisiert und beim Zugang zu den vielfältigen Belangen rund um die Pflege begleitet. Die ­Pflegekoordinatorinnen, die zum einen im Bürgerhaus Zeuthen, Goethestraße 26b; im LilaTreff Eichwalde, Bahnhofstraße 75 sowie in den Rathäusern von Schönefeld, Hans-Grade-Allee 11, und Schulzendorf, Richard-Israel-Straße 1, bei wöchentlichen offenen Sprechstunden anzutreffen sind, suchen zum anderen aber auch unterwegs in den Orten ausdrücklich den Schwatz über den Gartenzaun. Sie tragen dazu bei, dass der Lebensabend von Menschen in den eigenen vier Wänden ermöglicht und verlängert wird. Die ausgebildeten Krankenschwestern, Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und ­Sozialarbeiterinnen stimmen sich eng mit den entsprechenden Kommunen ab, die Gemeindevertretungen haben dem Projekt zugestimmt.

Dank dem Landes-Förderprogramm „Pflege vor Ort“ sind in ganz Brandenburg viele weitere Projekte entstanden, erklärte die Sozialministerin. Das Land stellt den Kommunen dafür bis zu 10 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Eingesetzt wird das Geld zum Beispiel für den Auf- und Ausbau von Helferkreisen und Nachbarschaftshilfen, von Angeboten für ein gemeinsames Mittagessen, für Informations­veranstaltungen und Schulungen für pflegende Angehörige sowie für Projekte zur Anregung gemeinsamer Aktivitäten wie Backen, Reparaturcafé oder Sportkurse.

Über das Projekt „Kümmern im Verbund“ in Eichwalde, Zeuthen, Schulzendorf und Schönefeld informiert demnächst auch der Seniorenbeirat Schulzendorf auf einer öffentlichen Veranstaltung am 17. Mai, 13.30 Uhr im Schulzendorfer Treffpunkt „Butze“ in der August-Bebel-Straße 73. ­Anmeldungen dafür werden unter der Rufnummer 033762/42774 entgegengenommen. TM

DT | KaWe-Kurier online