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Dienstag, September 26, 2023
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Schwieriger Neustart unterm Hallendach

Beim SV Motor Wildau wird alles dafür getan, 
auch den Vereinssport in den Turnhallen wieder zu beleben

Das 70. Jubiläumsjahr ihres Vereins hatten sich die Mitglieder des SV Motor Wildau schon etwas anders vorgestellt. „Dass für komplette drei Monate der ganze Sportbetrieb in unseren sieben Abteilungen ruht, das war bis Anfang März dieses Jahres völlig unvorstellbar“, sagt der Vereinsvorsitzende Jan Claus.

Und noch immer warten die rund 430 Mitglieder sehnsüchtig auf den Startschuss zum Wiederbeginn. Denn Tanz und Tischtennis, Turnen und Bowling, Schach, Karate und Hallenfussball betreibt man nun mal unterm Dach. Die Disziplinen, die der Verein – einer der leistungsstärksten und vielfältigsten der Region – anbietet, sind allesamt Hallensportarten. Das macht den Neustart besonders schwierig. Zwar sind die Turnhallen des Landes laut Verordnung rein theoretisch seit Ende Mai wieder nutzbar, doch in der Praxis stellen die Verlautbarungen aus Behörden und Büros die ehrenamtlich arbeitenden Enthusiasten im Verein vor komplizierte Herausforderungen.

Immerhin ist Motor Wildau mit seinen zahlreichen Sport- und Trainigsgruppen vom Kinder- zum Seniorenalter in vier verschiedenen Hallen im Ort, dazu im A10 Bowlingcenter und auch noch mit seinen Schachspielern im Rathaus von Wildau zu Hause. Nicht nur mit dem Ministerium in Potsdam, dem Sportbund und den Fachverbänden, sondern auch mit den jeweiligen Hausherren der Hallen wurden in den letzten Wochen intensive Gespräche geführt. „Das war zuweilen ein Fischen im Trüben – und ist es mitunter noch immer“, sagt der Vereinsvorsitzende. Oft habe er den Eindruck gehabt, als sei die konkrete Umsetzung der Abstands- und Hygieneregeln eine alleinige Sache des Vereins. „Es hat uns sehr viel Kraft und sehr viel Nerven gekostet, entsprechende Konzepte für alle unsere Sportarten vorzulegen“, sagt Jan Claus. „Aber nun haben wir immerhin in der vergangenen Woche von der Stadt Wildau die Freigabe der Turnhalle der Grundschule Wildau erhalten. Hier sind teilweise Karate, Tanz, Zumba, Seniorensport und Kinderturnen ab dieser Woche wieder möglich.“ So kann ein Großteil der Vereinsmitglieder unter jeweils sportartpezifischen Auflagen wieder seinem geliebten Hobby in der Gemeinschaft nachgehen. „Für unsere Übungs- und Trainingsleiter bedeutet das sehr viel Arbeit und Verantwortung, die sie im Interesse des Vereinslebens jetzt zusätzlich einbringen“, so der Vorsitzende.

Auch für die Schachspieler und die Bowlingsportler zeichnen sich in den nächten Tagen Lösungen ab. „Die Stadt hat uns signalisiert, dass sie uns unter anderem mit Desinfektonsmittel unterstützen wird, so dass wir keine zusätzlichen Ausgaben stemmen müssen“, so Jan Claus. In der Tischtennis-Abteilung sei man zuversichtlich, dass es noch vor den Sommerferien weiter gehen kann. „Für unsere Freizeit-Fussballer wollen wir auch unbedingt eine Lösung finden, dass sie sich bei weitgehend kontaktlosen Übungen wie Fussball-Tennis oder Ähnlichem wieder treffen können“, sagt der Vereinschef. Lediglich bei den Geräteturnern habe man sich darauf verständigt, erst wieder später einzusteigen, da Hilfestellungen an den Übungsgeräten unerlässlich und damit Körperkontakt unvermeidbar ist. „Das schmerzt“, sagt der 52jährige Vereinschef, der sich selber als Turn-Übungsleiter engagiert. „Aber das Verständnis der Mitglieder für die Situation ist sehr groß. Wir haben auch keine coronabedingten Austritte.“

Der Zusammenhalt im Verein zeigte sich gerade auch während der zurückliegenden Monate. Mehrfach wurde ein Newsletter an die Mitglieder verschickt. Einzelne Abteilungen versorgten sich mit Videoübungen, so dass man sich individuell fit halten konnte. Auch am Sportlerball, der zum 70. Vereinsjubiläum im Herbst geplant war, wurde weiter fleißig gearbeitet. „Eigentlich wollten wir den noch bis vor kurzem gern statt finden lassen“, sagt Jan Claus. „Aber da wir eben nicht wissen, wie sich dann die Lage gestaltet, haben wir uns nun doch entschieden, den auf das Frühjahr 2021 zu verschieben. Wir wollen ein rauschendes Fest feiern. Das haben sich unsere Mitglieder verdient.“ TM

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