Viele Veranstaltungen der Frauenwoche müssen
abgesagt werden, das Anliegen bleibt aber aktuell
Die Festveranstaltung des Landkreises Dahme-Spreewald zur 30. Brandenburgischen Frauenwoche fand Anfang des Monats noch in Wildau statt. Sie war eine stimmungsvolle und gelungene Hommage der gesellschaftlichen und familiären Leistungen von Frauen in Geschichte und Gegenwart. So wurden den Gästen im Wildauer Volkshaus in verschiedenen Geschichten Frauenpersönlichkeiten in Erinnerung gerufen, deren Verdienste mitunter in Vergessenheit geraten sind.
Wie zum Beispiel das Wirken der starken Frau Hildegard von Bingen (1098-1179): Sie lebte als Klostervorsteherin und war hoch akzeptiert. Kranke Menschen suchten bei der mittelalterlichen Universalgelehrten Heilung, da sie in der Kunde der Pflanzenmedizin bewandert war. Und nicht zuletzt wagte von Bingen Unerhörtes für eine Frau und Nonne ihres Zeitalters — sie predigte und gründete zwei Frauenklöster. Anhand des Werdegangs von Dorothea von Erxleben (1715-1762) ging es um die zu ihrer Zeit unerhörte Frage: „Können Frauen Ärzte werden?“ Sie stammte selbst aus einer Arztfamilie, aber Frauen waren zu dieser Zeit von den Universitäten und damit vom Studium ausgeschlossen. Auf ein persönliches Gesuch hin genehmigte ihr König Friedrich II. von Preußen Studium und Promotion. 1754 wurde sie zum Doktor erklärt und arbeitete bis zu ihrem Tod als Ärztin.
Der Vorsitzende des Kreistages Dahme-Spreewald Georg Hanke sowie der Landtagsabgeordnete Ludwig Scheetz überbrachten im Wildauer Volkshaus anlässlich des internationalen Frauentages herzliche Grüße und hoben die strategische Gleichstellungspolitik des Landkreises Dahme-Spreewald lobend hervor. Auch wenn die geplanten über 40 Veranstaltungen der Frauenwoche nun zum größten Teil aufgrund der Corona-Epedemie abgesagt werden müssen, bleibt die Sensibilisierung und Kommunikation von frauen- und gleichstellungspolitischen Themen ein großer Anspruch des Kreises, den die Gleichstellungsbeauftragte Elke Voigt mit vielen Aktiven aus Vereinen, Verbänden, Gewerkschaften, Parteien und Kirchen weiter verfolgen wird. RED/ PI LDS