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Freitag, März 29, 2024
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Solidarität mit der Ukraine

Landkreis, Kommunen, Parteien verurteilen russische Aggression / Türen öffnen für die Flüchtlinge Spendensammelstellen werden eingerichtet

In einer gemeinsamen Erklärung äußern sich der Landkreis Dahme-Spreewald sowie die Städte und Gemeinden zum Kriegsgeschehen in der Ukraine. Darin heißt es: „Der Donnerstag, 24. Februar 2022, war ein dunkler Tag für den Frieden in Europa. Die schon seit einigen Wochen befürchtete Eskalation ist nun traurige Realität geworden. Russlands Präsident Putin hat Truppen in die Ukraine entsandt und durch diesen kriegerischen Akt mit den elementarsten Regeln der internationalen Ordnung gebrochen. Es ist nicht nur ein Bruch des Völkerrechts, sondern vor allem eine Tragödie für die Menschen in der Ukraine.

Nichts ist mehr so, wie es bisher war. Mit seinem Angriff auf die Ukraine bringt der russische Präsident Putin Leid und Zerstörung über seine direkten Nachbarn. Er gefährdet das Leben von unzähligen Unschuldigen in der Ukraine und stellt damit zugleich die Friedensordnung eines ganzen Kontinents in Frage. Für all das gibt es keine Rechtfertigung.

Millionen ukrainischer Frauen, Männer und Kinder fürchten um ihre Unversehrtheit und um ihre ukrainische Heimat. Wir, die Städte und Gemeinden im Landkreis Dahme-Spreewald, sind mit unseren Gedanken in diesen schweren Zeiten bei den Menschen in der Ukraine. Ihnen gilt unsere volle Solidarität.“

Krieg kennt nur Verlierer

Aus dem Rathaus Königs Wusterhausen kommt eine zusätzliche Stellungnahme: „Als Mitglied im Bündnis der Mayors for Peace geht unser Ruf zur sofortigen militärischen und rhetorischen Deeskalation an alle Konfliktparteien“, sagt darin die Königs Wusterhausener Bürgermeisterin Michaela Wiezorek. „Der Einsatz militärischer Mittel, die Fortführung globaler Grabenkämpfe mit den Politikmittel des Kalten Krieges verspielt jegliche Chancen für souveräne und glaubwürdige Sicherheitspolitik und sorgt für weitere Eskalation. Krieg kennt nur Verlierer. Wir schließen uns dem Statement der Kommunalen Familie des LDS an.“

Auch die Fraktionen des Kreistages von SPD, CDU/FDP/ Bauern, Die Linke, Bündnis 90/ Grüne und UBL zeigen sich in einer gemeinsamen Erklärung erschüttert. „Dieser beispiellose Akt der Aggression widerspricht allem, wofür wir stehen wollen: Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Souveränität und die europäischen Werte“, heißt es darin. „Damit wird Völkerrecht gebrochen, die internationale Friedensordnung missachtet und mit diesem Krieg Millionen Menschen unvorstellbares Leid zugefügt. Wir stehen in diesen schweren Zeiten an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer. Denjenigen Menschen, die zur Zeit vor dem Krieg fliehen, wollen wir nicht die Tür verschließen. Wir bitten daher die Bundesregierung, das Land Brandenburg, den Landkreis und die Kommunen, sich auf humanitäre Hilfe und die Unterbringung von Flüchtenden vorzubereiten. Wer vor Krieg und Verfolgung durch ein autoritäres Regime flieht, muss bei uns einen sicheren Hafen finden.

In Gedanken sind wir bei den Menschen in der Ukraine und bei den Opfern des Krieges. Ihnen gilt unsere volle Solidarität, wir teilen ihren Wunsch nach Frieden.“

Ein Willkommen
für die Flüchtlinge

Die Verwaltungsspitze des Landkreises hat seit vergangenen Freitagmittag intensiv die Suche nach Unterkünften für geflüchtete Menschen aus der Ukraine aufgenommen. „Daraufhin erhielten wir eine überwältigende Resonanz“, informierte Landrat Stephan Loge am Sonntagnachmittag. „Wir sind zu tiefst berührt von der spontanen Hilfsbereitschaft der Dahme-Spreewälder, davon, wie viele Bürgerinnen und Bürger helfen wollen und sich bei uns melden. Die Ideen sind unheimlich vielfältig und zeigen, wie groß das soziale Engagement im Landkreis ist.“ Innerhalb von 48 Stunden standen dem Landkreis 19 zusätzliche Unterkünfte von Privatpersonen zur Verfügung sowie 60 Plätze des Landkreises. „Ich bedanke mich auf’s Herzlichste bei den Bürgerinnen und Bürgern, die Wohnraum, Essen, Kleidung, Transportmöglichkeiten und vieles mehr zur Verfügung stellen“, so Landrat Stephan Loge.

Derzeit rechnet das Bundesland Brandenburg mit 11.000 Kriegsflüchtlingen. Für den Landkreis könnten etwa 750 Hilfesuchende aus der Ukraine erwartet werden. Derzeit ist ein Hilfsportal im Aufbau, auf dem alle Informationen zu Hilfsangeboten und Hilfebedarf zusammengefasst werden.

Heidesee sammelt Spenden

Es laufen bereits zahlreiche Spendenaufrufe für die erwarteten Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Gemeinde Heidesee wird am kommenden Wochenende vom 4. bis 6. März im Dorfgemeinschaftshaus in Blossin eine Anlaufstelle für Sachspenden einrichten. Dies geschieht in Abstimmung mit der Facebook-Initiaitve „Wir in Heidesee“, die zu Spenden aufgerufen hatte. Das Echo ist überwältigend, so dass nun am Freitag von 12 bis 18 Uhr und am Sonnabend und Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr nützliche Dinge abgegeben werden können. Die Heidesser Initiative steht mit den Verantwortlichen des Landkreises LDS im Kontakt, um die Bedarfe abzuklären. Es können zu Beginn zum Beispiel Kleidung, Spielzeug, Hygieneartikel, Windeln, Feuchttücher usw. gespendet werden. Freiwillige Helfer werden diese sichten, sortieren und verpacken. Es haben sich auch bereits viele Helfer dafür gemeldet. Ebenfalls hat der Verschönerungsverein Blossin e.V. tatkräftige Unterstützung angekündigt.  

RED

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