Wir müssen sparen.
Auf allen Ebenen, in allem. Mit Strom, Gas, Wasser. Brandenburg hats allgemein nicht so mit dem Sparen. Obwohl man immer denkt, die Landbevölkerung guckt sich jeden Euro etwas genauer an, bevor sie ihn ausgibt. Die Brandenburger sagen sich, warum sparen, die Inflation frisst doch sowieso alles auf. Sie sparen durchschnittlich 91 Euro im Monat, unsere Nachbarn aus Berlin, denen man immer nachsagt, sie wären leichtsinniger mit Geldausgeben, sind da schon eher schwäbisch veranlagt. In Berlin kommen im Durchschnitt jeden Monat 196 Euro in die Sparbüchse.
Mit der Inflation jetzt muss jeder Euro zweimal umgedreht werden. Auch in den Verwaltungen. Da hat man bei den Planungen für den Bau einer Brücke in Berlin sogar den Radweg eingespart. Auch in Brandenburger Landesbehörden soll es nicht mehr so kuschelig warm sein. In den Diensträumen der 852 Gebäude der Landesverwaltung werden etwa 107 Gigawattstunden Wärme pro Jahr verbraucht, so viel wie rund 5000 Einfamilienhäuser. Beim Strom verbrauchen die Landesgebäude so viel wie etwa 10.000 Einfamilienhäuser. Dort sollen künftig nur noch maximal 20 Grad herrschen. Finanzministerin Lange geht davon aus, dass mit der Absenkung der Raumtemperatur Einsparungen von 15 bis 20 Prozent je Gebäudekomplex erzielt werden können. Überlegt wird auch, ob die Heizung zwei bis drei Stunden weniger am Tag laufen kann. Das brächte weitere acht bis zehn Prozent an Energieeinsparungen. Zum Sparprogramm gehört auch eine sparsamere Warmwasseraufbereitung in den behördlichen Sanitäranlagen. Vorhandene Warmwasser-Boiler werden abgeschaltet. Die Mitarbeiter müssen sich jetzt die Hände mit kaltem Wasser waschen. Oder in Unschuld. Eventuell und ob überhaupt. Denn so schnell schießen die Preußen nicht und die Behördenmühlen mahlen auch langsam. Die Vorhaben sind noch nicht fix, da bedarf es noch Beschlüsse und Vorlagen – und ob die umgesetzt werden, ist noch gar nicht sicher. Es muss ja auch noch geklärt werden, ob die Sparmaßnahmen mit der Arbeitsstättenverordnung und mit den Hygienevorschriften vereinbar sind. Die behördlichen Wasserkocher, Kaffeemaschinen und Radios sollen ebenfalls weniger laufen. Die Anzahl elektrischer Geräte in Dienstgebäuden soll „soweit möglich reduziert“ werden, heißt es. „Dies betrifft sowohl die Arbeitsplatzausstattung als auch die von Küchen mit elektrischen Geräten. Sparen auch im Privaten. Wie bei Bekannten. Der Mann überreicht seiner Herzensdame einen Umschlag mit 20 Euro. Die Frau ist ein wenig enttäuscht und fragt ihren Mann, was das denn solle. Darauf sagt der Mann: „Weiß Du, wir müssen sparen, kauf dir ein Kochbuch und lerne kochen. Dann brauchen wir keine Köchin.“ Als der Mann Geburtstag hat, erhält er von seiner Frau einen Umschlag mit 300 Euro. „Warum bekomme ich denn 300 Euro?“, fragt er seine Frau irritiert. „Wir müssen doch sparen“, antwortet die Frau, also geh jetzt in den Puff und wenn Du es richtig kannst, brauchen wir den Gärtner nicht mehr.“
So ist das. Und überhaupt.