Bereits über 100 Waldbrände in Brandenburg Häufige Urachen sind Brandstiftung und Leichtsinn
Von März bis Mitte Mai dieses Jahres gab es in Brandenburg bereits mehr als 100 Waldbrände – 14 Hektar Wald wurden dadurch geschädigt. In fast 20 Prozent besteht der Tatverdacht der Brandstiftung. „Dank der professionellen Überwachung in der neuen Waldbrandzentrale können Feuerwehren schnell alarmiert, die Ausbreitung der Brände verhindert und die Schäden in den meisten Fällen gering gehalten werden“, sagt Brandenburgs Forstminister Axel Vogel. „Entscheidend aber ist und bleibt die Vorbeugung durch konsequenten Waldumbau.“
2018 und 2019 mussten die Feuerwehren jeweils mehr als 400 Mal ausrücken. „Die vielen Waldbrände der letzten beiden Jahre und die mit dem Wassermangel verbundenen Waldschadensbilder zeigen für jeden erkennbar, dass wir dringend Strategien zur Anpassung der Wälder an die zunehmenden Extremwetterereignisse erarbeiten und zugleich in deren Umsetzung einsteigen müssen“, sagt der Minister. Für den Waldumbau und die Wiederaufforstung der Waldbrandgebiete stehen in diesem Jahr 4 Millionen Euro bereit.
Ab der mittleren Waldbrand-Gefahrenstufe 3 geht neben den Bereitschaftsdiensten im Forst die automatisierte Früherkennung in Betrieb. Hochauflösende Sensoren registrieren die Rauchwolken über den Baumkronen und melden dies an eine der Waldbrandzentralen im Land. „Im März 2020 haben wir in Wünsdorf die modernisierte Zentrale Süd in Betrieb genommen. 2021 geht in Eberswalde die Zentrale Nord ans Netz und löst die alten Überwachungszentralen in Belzig, Kyritz und Eberswalde ab“, so Axel Vogel. Die zwei Waldbrandzentralen seien dann auch besser mit den Leitstellen der Feuerwehren verknüpft. Die täglich um 8 Uhr verbindlich aktualisierten Gefahrenstufen für die jeweiligen Landkreise gelten 24 Stunden. „Ich appelliere mit Nachdruck an alle, die Warnungen zur Verhinderung von Waldbränden ernst zu nehmen und einzuhalten“, sagt Axel Vogel. „Der hohe Anteil von Bränden, die auf Brandstiftung zurückzuführen sind, ist erschreckend. Offene Feuer, weggeworfene Zigarettenreste oder Streichhölzer können in der aktuellen Situation der Wälder buchstäblich zum Flächenbrand werden. Der Wald als Wasserspeicher, als Sauerstoff- und Kühlungsspender, als Ort der Erholung und der Ruhe, darf angesichts der ohnehin schon alarmierenden Situation durch Leichtsinnigkeit nicht noch mehr gefährdet werden. Es ist im wahrsten Sinne ein Spiel mit dem Feuer.“
RED/ PI Landesregierung