Wahlkampagne startet mit großer Unterstützung eines breiten Parteienbündnisses
Nicht alles anders, aber vieles besser zu machen, das sei sein Ziel. Nachdem das Amt des Landrates seit drei Jahrzehnten in der Hand einer Partei ist, sei es höchste Zeit, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Ein „Weiter so“ könne und dürfe es nicht geben. Es fehle an einer Vision für die Region und nach 30 Jahren höre man offensichtlich auch nicht mehr so genau zu.
Herzberger nannte verschiedene Punkte, die ihm unter den Nägeln brennen. Wenn zum Beispiel junge Leute aus dem Elternhaus ausziehen, sollten sie die Möglichkeit haben, bezahlbaren Wohnraum zu finden und nicht aus der Region abwandern müssen. Es gäbe durchaus Möglichkeiten, mittels Querfinanzierung den Bau bezahlbaren Wohnraumes zu fördern.
Er berichtete von einer Zeuthener Familie, die im Raum Luckau ein Einfamilienhaus baut, da die Grundstückspreise in Zeuthen astronomisch seien. Das habe dann zur Folge, dass man mit dem Auto nach Berlin zur Arbeit fahren müsse, weil die Verkehrsanbindung unzureichend ist. Der Siedlungsdruck auf die Region sei groß und die Verkehrsanbindung dringend zu verbessern.
Ein dringliches Problem in der Region sei die Bereitstellung ausreichender Plätze an weiterführenden Schulen. Sven Herzberger kritisierte heftig Äußerungen des amtierenden Landrates Stefan Loge bzw. der SPD-Kandidatin Susanne Rieckhof, „die so einfach nicht stimmen.“ Die Bürgermeister fordern seit 2014 den Bau weiterführender Schulen. Jahrelang sei nichts passiert und ein Konzept, von dem die SPD jetzt im Wahlkampf spricht, gebe es nicht.
Die Kandidatur des parteilosen Sven Herzberger wird von einem bemerkenswerten Parteienbündnis unterstützt: der CDU Dahme Spreewald, der FDP, der Kreistagsfraktion aus Unabhängigen Bürgerlisten (UBL) und Freien Wählern sowie der Partei DIE LINKE. Diese haben unabhängig voneinander, teilweise einstimmig bzw. mit großer Mehrheit ihre Unterstützung beschlossen. Die Vertreter dieser Parteien waren auf der Veranstaltung alle anwesend und begründeten ihre Unterstützung einhellig: Er ist einfach der richtige Mann und trage „das Herz auf dem richtigen Fleck.“ (Jana Schimke, CDU). Der FDP-Kreisvorsitzende Thomas Wagner trug dazu noch eine Episode bei. Das ARD-Hauptstadtstudio habe in einem Interview dieses Bündnis über die verschiedenen politischen Positionen hinterfragt. Ob es dies gebe, „um etwas Bestimmtes zu verhindern“. „Nein“, so Wagner, „sondern weil er der Richtige für diesen Job ist“. SF