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Teures Pflaster LDS Grundstückspreise steigen weiter

LDS-Gutachterausschuss hat die neuen Bodenrichtwerte im Kreis ermittelt In Schönefeld kostet das Bauland bis 900 Euro pro Quadratmeter

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald hat kürzlich in Auswertung aller im Jahr 2020 abgeschlossenen Kaufverträge für baureifes Land sowie land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen die aktuellen Bodenrichtwerte zum Stichtag 31. Dezember 2020 ermittelt.

In Auswertung der im vergangenen Jahr eingegangenen rund 3000 Kaufverträge konnten aktuell 458 allgemeine und 24 besondere Bodenrichtwerte ermittelt werden, wovon 49 größtenteils aufgrund von bebauten Grundstücken im Außenbereich erstmals bestimmt wurden. Dabei sind 67 Prozent der Richtwerte gestiegen, bei 21 Prozent blieben sie unverändert, lediglich bei einem Prozent sind sie gesunken. Im Jahr 2020 wurden von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ungefähr die gleiche Anzahl von Grundstückskaufverträgen registriert und ausgewertet wie im Vorjahreszeitraum. Signifikante Änderungen des Grundstücksmarktes aufgrund der Corona-Pandemie konnten anhand der Datenlage nicht beobachtet werden. Der Geldumsatz im Landkreis Dahme-Spreewald hat im Jahr 2020 erstmals mehr als einer Milliarde Euro erreicht und damit das Rekordniveau von 2019 nochmals deutlich überschritten.

Hinsichtlich der Wohnbauflächen und der gemischten Bauflächen lässt sich insbesondere ein Trend feststellen, konstatiert Dirk Schiefelbein, Vize-Vorsitzender des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald. „Die Bodenrichtwerterhöhungen in infrastrukturell gut erschlossenen und erreichbaren Gemeinden im Weiteren Metropolenraum des Landkreises Dahme-Spreewald liegen deutlich höher als im Berliner Umland“, sagt er. Zum Berliner Umland zählt der sogenannte Speckgürtel von Berlin, der Weitere Metropolenraum sind die südlich gelegenen Orte und Regionen wie zum Beispiel Heidesee, Bestensee, das Schenkenländchen, Lübben und Luckau. Die Nachfrage nach Wohnbauland habe in diesen Lagen deutlich zugenommen, so dass sich auch die Kaufpreise spürbar nach oben bewegten.

In Heidesee betrug die Steigerung gegenüber dem Vorjahr zum Beispiel 54 Prozent, die Kaufpreise für Wohngrundstücke bewegten sich zwischen 30 und 150 Euro pro Quadratmeter. In Schenkenländchen wurden sogar Verkaufs-Höchswerte von 400 Euro registriert, die Richtwertsteigerung beträgt durchschnittlich 24 Prozent. In Bestensee liegt der durchschnittliche Kaufpreis mittlerweile bei 240 Euro pro Quadratmeter, insgesamt hat sich dort der Bodenrichtwert um 28 Prozent erhöht. In Luckau sind es 37 Prozent Wertsteigerung, in Lübben 31 Prozent.

Im Berliner Umland mit den Orten Königs Wuterhausen, Schönefeld, Wildau, Zeuthen, Schulzendorf, Eichwalde und Mittenwalde sind die Steigerungszahlen geringer, weil dort die Kaufpreise schon seit Jahren viel höher liegen und das zur Verfügung stehende Land so gut wie ausgereizt ist. In Königs Wusterhausen ist der Bodenrichtwert um 17 Prozent gestiegen, das Wohnbauland kostete zwischen 65 und 390 Euro pro Quadratmeter. Der Spitzenwert liegt in Schönefeld, wo bis zu 900 Euro pro Quadratmeter gezahlt wurden. Der hochpreisige Ort verzeichnete im Durchschnitt eine Wertsteigerung von noch einmal 6 Prozent plus. In Zeuthen wurden zwischen 300 und 650 Euro pro Quadratmeter fürs Wohnbauland gezahlt, im Mittel waren es 372 Euro, was beim Bodenrichtwert eine Steigerung von 16 Prozent ergibt. Das etwas weiter von Berlin abgelegene Mittenwalde verzeichnet eine Zunahme von 14 Prozent bei Kaufpreisen von 50 bis 200 Euro pro Quadratmeter.

Bei den reinen Gewerbeflächen ist nach wie vor das Flughafenumfeld das teuerste Pflaster. In Schönefeld wird der höchste Bodenrichtwert im Landkreis Dahme-Spreewald mit 900 Euro pro Quadratmeter für Baulandflächen mit Gewerbe-, Büro- oder Handelsnutzung ausgewiesen. Der Mittelwert liegt bei 336 Euro pro Quadratmeter. Die höchste Wertsteigerung verzeichnet Königs Wusterhausen mit 61 Prozent. Dort liegen die Kaufpreise für Gewerbeland in einer Spanne von 35 bis 200 Euro pro Quadratmeter, was im Mittel einen Wert von 96 Euro pro Quadratmeter ergibt. In Wildau kosteten die verkauften Grundstücke des vergangenen Jahres zwischn 90 und 220 Euro pro Quadratmeter, in Mittenwalde waren es zwischen 5 und 110 Euro. Im Süden sind die Preise noch erheblich niedriger. Im Schenkenländchen kostete der Quadratmeter an Gewerbeland bei den in der Auswertung berücksichtigten Kaufverträgen im Mittel zum Beispiel 24 Euro, in Lübben waren es 13 Euro.

Die Bodenrichtwerte werden von den Gutachterausschüssen Brandenburgs landeseinheitlich im Bodenrichtwertportal „BORIS Land Brandenburg“ bereitgestellt und sind unter www.boris-brandenburg.de kostenfrei einsehbar. Derzeit werden die aktuellen Bodenrichtwertdaten aufbereitet und stehen ab März 2021 zur Verfügung. Telefonische Auskünfte zu den aktuellen Bodenrichtwerten können ab sofort bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald, Reutergasse 12 in Lübben unter den Rufnummern 03546/2027-58, -59, -60 und -90 eingeholt werden. Kostenpflichtige schriftliche Auskünfte zum Grundstücksmarkt sind in der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses per Email an gaa@dahme-spreewald.de oder per Fax unter 03546/201264 erhältlich.

RED

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