Teures Wohnen in Wildau – was nun?

Carsten Kröning, Frank Nerlich, Mario Berrios Miranda, Marlies Krüger und Sven Schulze (v.l.n.r.) informierten im Volkshaus Wildau über aktuelle Mietpreisentwicklungen, Einsparmöglichkeiten und Mieterrechte. Foto: Stadt Wildau

Beratungsveranstaltung des Mieterschutzbundes im Volkshaus Wildau

Die Miet- und Nebenkostenentwicklungen in Wildau waren Thema einer öffentlichen Beratung des Mieterschutzbundes Eichwalde, an der vor kurzem auch der Bürgermeister der Stadt Frank Nerlich sowie Sven Schulze und Carsten Kröning, die Chefs der beiden Wohnungsunternehmen Wildauer Wohnungsbaugesellschaft (WiWO) und Wohnungsgenossenschaft Wildau (WGW), teilnahmen. Rund 30 Einwohner nahmen die Gelegenheit zum Gespräch und zur Beantwortung ihrer Fragen wahr.

Frank Nerlich informierte über kommunale Möglichkeiten der Einflußnahme auf die Mietenentwicklung. „Die Stadt Wildau unterstützt alle Angebote, die Aufklärung und Hilfe in der derzeitigen Situation bieten“, versicherte er. „Es bestehen Netzwerke innerhalb der Unternehmen, die weitere Beratungen und Lösungen für verschiedene ­aktuelle Probleme anbieten. Die Stadt sieht sich zudem als Ansprechpartner und Vermittler.“ WiWO-Geschäftsführer Sven Schulze nannte als Gründe für aktuelle Erhöhungen Sanierungsarbeiten sowie gestiegene Versicherungsbeiträge und Gaspreise. Die WiWO stehe ihren Mietern stets zur Seite, betonte er. Zur Kostenersparnis werde derzeit der Umzug in eine kleinere Wohnung innerhalb des Bestandes unterstützt, indem 50 Prozent der Umzugskosten übernommen und die alte Kaltmiete bei gleichem Standard der neuen Wohnung garantiert werden.

WGW-Vorstand Carsten Kröning informierte darüber, dass die Genossenschaft sich einen Mietdeckel aufgelegt habe und ab 9,70 Euro pro Quadratmeter keine Modernisierungserhöhungen mehr vornehme. Er rief dazu auf, nicht an der falschen Stelle zu sparen, sondern die Wohnungen gleichmäßig zu beheizen. Dies schütze vor der Gefahr, dass es im Frühjahr zu sogenannten „schwarzen Wänden“ kommt. Er empfiehlt anstelle der Beheizung nur eines Raumes die Temperatur gleichmäßig um wenigstens ein Grad zu reduzieren, da auch dies bereits eine Ersparnis bringe.

Beide Wildauer Wohnungsunternehmen arbeiten zudem an Konzepten, um unabhängiger von Energieanbietern zu werden. Im weiteren Verlauf berichteten Betroffene von teils schwierigem Kontakt mit ihren Vermietern, zum Beispiel im „Röthegrund“. Marlies Krüger und Mario Berrios Miranda vom Mieterschutzbund klärten zu Rechten von Mietern auf und stellten den Anwesenden die Möglichkeiten ihrer Organisation vor. Der Mieterschutzbund Eichwalde hält jeden dritten Donnerstag im Monat in der Zeit von 15 bis 17 Uhr eine Sprechstunde im Volkshaus Wildau ab.

RED / PI Stadt Wildau