Ange(mark)t Tierisch gut

Tierisch gut

Man sah ihnen die Mühe an: Mit wilden Spatenstichen hieben letzten Freitag  Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack und Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger an der Autobahnabfahrt Teupitz auf den trocknen Boden ein. Hier an der A 13 gab es die Start-Spatenhiebe für den Bau der ersten von drei Brandenburger so genannten „Grünbrücken“ an vorhandenen Autobahnen im Rahmen des Konjunkturpakets II. Damit sollen verschiedene Tierarten die Möglichkeiten erhalten, von einer Seite der Autobahn auf die andere wechseln zu können. Aus Mitteln des Konjunkturpakets II der Bundesregierung werden bis Herbst 2011 drei „tierische“ Brücken an der A9, der A12 und der A13 etwa 800 m südlich der Abfahrt Teupitz errichtet. Für die drei in diesem Jahr beginnenden Grünbrücken werden gut 21 Millionen Euro nach Brandenburg fließen – was gut ist.  „Damit nimmt Brandenburg im Rahmen des Bundesprogramms zur Wiedervernetzung von Naturräumen im Hinblick auf die Zahl der Grünbrücken einen Spitzenplatz ein“, erklärte Tack. Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger: „Grünbrücken sind nicht nur gut für die Tiere, sie erhöhen auch die Verkehrssicherheit. Mit Grünbrücken sollen insbesondere die Lebensräume wandernder Tierarten mit großem Raumbedarf wiedervernetzt werden. Die von Straßen- und Schienenverkehr durchschnittene Landschaft schränkt den geografischen Austausch von Flora und Fauna ein. Wanderungen sind also nötig, um den genetischen Austausch von Wildtieren zu ermöglichen.“ So verlautet es im Ministeriums-Undeutsch. Was im Klartext heisst, dass sich Fuchs und Hase, Reh, Hirsch, Dachs, Marder und Hase auf der neuen Brücke wie wir Ossis 1989 fühlen werden: Tierisch gut. Nach Jahren des Getrenntseins zwischen Autobahnseite Ost und West können sie einfach auf die andere rübermarschieren…Und tierisch Wiedervereinigung feiern. Weshalb aber beim Spatenstich dazu auch Fledermäuse gezählt wurden, wissen allein die Ministeriums-„Experten“. Sind Fledermäuse etwa Mäuse, die über die Brücke laufen?
Das Leben ist immer konkreter, als es sich die Sesselsitzer vorstellen. Einfach tierisch. Und überhaupt.

Mark Brandenburger

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