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Türchen auf!

Das Schönste an Weihnachten ist die Zeit davor mit dem Advents­kalender. Türchen auf, was steckt dahinter? Als ich noch ein kleiner märkischer Hosenmatz oder dann ein Schulkind war, freute ich mich, wenn ich beim Advents­kalender Türchen aufpolken konnte und jeden Tag ein anderes Bild fand. Wir waren damals noch mit weniger zufrieden. Später gab es dann auch Kalender, in denen billige Schokofigürchen steckten. Und heute ist alles anders. Da ist so ein Türchen-Bild-Kalender zu wenig. Es muss schon was Größeres mit mehr drin sein. Da haben die Gören die Qual der Wahl. Die Käufer werden von Weihnachtskalendern förmlich erschlagen. Die Geschäfte sind voll von Kalendern. Für alle Bedürfnisse und für jede Zweck. Kalender für Jung und Alt, für Mensch und Tier. Da gibt es Hunderte Kalender für den Sammler allerlei Sinns und Unsinns, Kalender für Pappnasen genauso wie für Schlüpperfreaks. Als Bilder oder mit Inhalt. Mit erotischem Spielzeug zum Bleistift genauso wie mit Geschenken für den Couchköter. Und mit stolzen Preisen. Einige Kalenderchen kosten 1000 Euro und mehr. Oft ist der darin befindliche Plunder nicht sein Geld wert. Ich sah jetzt einen ganz profanen Weihnachtskalender. Einen fürs Klo. Mit nur einem Abreißblatt für jeden Tag zum Be-Nutzen. Da muss das Popöchen maßhalten. Originell war vor ein paar Jahren ein BER-Kalender. Der war ganz dem Realen nachempfunden. Da gingen die Türen nicht auf. Vielleicht sind diesjahr viele kleine Figuren drin und man kann sich die Länge der Warteschlange an der Abfertigung selbst zusammenstellen. Viele basteln ja ihre Kalender selbst und verstecken darin Zettel mit Gutscheinen für Überraschungen. Keine Naschereien, sondern mit einem Gutschein für mindestens eine Reise oder einem für ein neues Autochen. Und die nächste Tür mit einem noch größeren Vor-Adventsgeschenk. Ich war neulich in einem Geschäft und da sah ich, dass die Adventskalendertüren noch zu waren, obwohl die betreffenden Tage schon vorbei waren. Also habe ich spontan für einen Tag der Offenen Tür gesorgt und mehrere Kalendertüren aufgemacht – das fanden die Verkäuferinnen aber gar nicht so lustig. In einem anderen Geschäft habe ich das auch gemacht. Ich habe gesagt, es ist Stoßlüften wegen Corona. Bei einer Freundin von mir ist ist jetzt schon Weihnachten, sie konnte es nicht erwarten und hat schon alle Türchen geöffnet. Diesjahr ist der Renner wohl ein Kalender mit einem Bartöl. Für Frauen. Zum Verschenken oder zum selber nutzen. Für den Mann gibt es einen mit Whiskyfläschchen: 24 mal noch saufen, dann ist Weihnachten! So wird das Fest erst schön, wie eine Werbung es verheißt. Und dann gibt es – ohne Scheiß – auch einen Kalender mit 24 Fotos von kackenden Hunden. Ob mit Geruch oder ohne – man will es nicht wissen. Total besch-, also bescheuert.

Was ich noch nicht gesehen habe: einen Weihnachts­kalender mit 24 verschiedenen Coronamasken. Und auch nicht eine Corona-Ganzgesichts-Weihnachtsmannmaske. Das wäre es doch. Und überhaupt.

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