Ukraine: Lebensmittel für das Land Ankommen für die Geflüchteten

Die Region von LDS hilft mit Spenden für die Menschen im Kriegsgebiet
und mit vielfältigem Integrationsprogramm für Geflüchtete hier vor Ort

Es wird weiter gestorben in der Ukraine. Städte, Dörfer, ganze Landstriche liegen in Schutt und Asche. Robert Jankowsky aus Senzig sieht die Bilder des Grauens vor Ort sowie der Menschen, die ihm entfliehen und auch hier in der Region eine Zuflucht suchen. Er möchte helfen und sagt: „Ich kann nicht einfach einen Geldbetrag spenden. Ich kann vom Sofa aufstehen und etwas ganz Konkretes tun.“

Der Vermögenberater hatte bereits kurz nach Kriegsbeginn eine Spendenaktion gestartet und mit Hilfe seiner Kunden und vieler weiterer Unterstützer sechs Busse mit Hygieneartikeln in die Region rund um Kiew auf den Weg gebracht. Nun werden bald die nächsten sechs Busse – voll geladen mit dringend benötigten Lebensmitteln – von Königs Wusterhausen starten. Am Freitag, 13. Mai, rollen sie in aller Früh am Bahnhof los, um alles, was es an haltbaren Lebensmitteln gibt, in die vom Krieg geschundenen Dörfer rund um Kiew wie zum Beispiel Butscha zu bringen. Ab kommenden Freitag, 6. Mai, wird dafür in einer großen Spendenaktion im Senziger Büro von Robert Jankowsky über mehrere Tage (siehe oben stehenden Info­kasten) gesammelt.

„Wir freuen uns über jeden, der die Aktion mit Reis, Nudeln, Kindernahrung oder auch ein paar Süßigkeiten unterstützt“, sagt Robert Jankowsky, der selber einer der 12 Fahrer sein wird, die ihre Fracht an der polnisch-ukrainischen Grenze in ukrainische LKW umladen. „Übrigens kann man den Transport dann live auf Instagram verfolgen, so dass jeder weiß, wo genau seine Spende ankommt“, so der Organisator. Auf dem Rückweg werden die Busse übrigens 34 Menschen aus der Ukraine mitnehmen. Hotels der Region haben sich bereit erklärt, sie für 14 Tage aufzunehmen, so dass sie in dieser Zeit ihre Weiterreise organisieren können.

Diese Initiative reiht sich ein in ein umfangreiches Programm, mit dem der Landkreis Dahme-Spreewald gemeinsamen mit seinen Ämtern, Gemeinden und Städten Hilfe leistet und das Ankommen von Geflüchteten in der Region erleichtert. „Wir sind tief betroffen über die Ereignisse in der Ukraine. Das Leid, was die Menschen ertragen müssen, bestürzt uns sehr. Wir als Verwaltung zusammen mit der kommunalen Familie stehen vor einer großen Herausforderung“, sagt Landrat Stephan Loge. Die in Brandenburg ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine werden von der Zentralen Ausländerbehörde (ZABH) des Landes Brandenburg registriert. Für den Landkreis Dahme-Spreewald wurde die Zahl zur Aufnahme von Geflüchteten und Asylsuchenden für dieses Jahr zunächst auf rund 1800 Personen erhöht.

„Innerhalb von drei Monaten ist unser Aufnahmesoll um über 1500 Personen angestiegen“, so Landrat Stephan Loge. Der Landkreis habe sich sofort bemüht, Unterkünfte zu aktivieren. Parallel dazu haben viele Bürgerinnen und Bürger ukrainische Geflüchtete in eigener Initiative im Landkreis untergebracht und diese mit Wohnraum und weiteren erforderlichen Angeboten unterstützt. Dieser Personenkreis wurde zunächst nicht in der Zentralen ­Ausländerbehörde (ZABH) registriert. Diese sogenannte Vorregistrierung der Geflüchteten musste in der örtlichen Ausländerbehörde des Kreises organisiert werden. „Womit es natürlich zu längeren Wartezeiten kommt“, erläutert der Landrat. „Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind überaus engagiert, um diese enorme Antragsflut zu bewältigen.“

In der Ausländerbehörde des Landkreises wurden seit Kriegsbeginn bereits 1183 Personen (Stand 21.04.2022) vorregistriert. Von den aufgenommenen Personen sind rund 1100 im privaten Bereich bei Freunden, Verwandten und Bekannten oder in eigenständig angemieteten Wohnungen untergebracht. Aktuell wurden durch die ZABH 438 vorregistrierte Personen offiziell dem Landkreis Dahme-Spreewald zugewiesen.

Für die Aufnahme und Unterbringung ukrainischer Geflüchteter stehen im Landkreis derzeit für rund 350 Personen Plätze in Gemeinschaftsunterkünften zur Verfügung. Diese befinden sich in Königs Wusterhausen, Ortsteil Zernsdorf-Uckley sowie in Heidesee in den Ortsteilen Kolberg und Gussow. Weitere Objekte in Halbe, in Byhleguhre-Byhlen, Groß Köris und in Mittenwalde stehen in Kürze bereit. Aktuell sind nur 71 Personen in diesen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Menschen, die nur vorübergehend eine private Unterkunft gefunden haben, können sich von Montag bis Freitag jeweils bis 12 Uhr unter der E-Mail Adresse team-integration@dahme-spreewald.de melden und um Zuweisung in eine Gemeinschaftsunterkunft bitten. Dies ist auch unter den Rufnummern 03546/201766 und 03546/201525 möglich.

Liegen die Registrierung und die Zuweisung zum Landkreis vor, können weitere Schritte wie eine Arbeitsaufnahme oder Anträge auf Sozialleistungen nach dem Asylbewerbergesetz angegangen werden. Dafür stehen das Verwaltungsgebäude in Lübben, Beethovenweg 14, und seit dem 14. April auch eine temporäre Außenstelle des Sozialamtes im Verwaltungsgebäude Schulweg 1b in Königs Wusterhausen zur Verfügung. Sprechzeiten sind an beiden Orten am Dienstag von 8 bis 18 Uhr und am Donnerstag von 8 bis 16 Uhr. Kontakt kann auch per E-Mail an LB-ukraine@dahme-spreewald.de oder über die Rufnummer 03546/201949 aufgenommen werden.

Auch für alle weiteren Anliegen wie Gesundheitsvorsorge/ Impfen, die Aufnahme in Schule und Kita, Sprachkurse und Freizeitangebote werden derzeit im Landkreis zusammen mit den Kommunen sowie mit Vereinen und vielen freiwilligen Helfern die Weichen gestellt. Die TH Wildau startet zum Beispiel am 9. Mai mit einem 15wöchigen Programm für Studierende, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Sie erhalten die Möglichkeit, ihre Ausbildung im Bereich IT/ Informatik in der „Wildau Welcome IT School“ an der Hochschule fortzusetzen.Die „Wildau Welcome IT School“ ist per Mail an welcome-it-school@th-­wildau.de zu erreichen. Weiter Infos gibt es auf www.th-wildau.de/welcome-it-school.

RED