Wenn es um die Ukraine geht, knirscht mancher inzwischen mit den Zähnen. Weil die Russen ungeniert ihren Vernichtungsfeldzug gegen das Land fortsetzen. Wir unterstützen die Ukraine mit unseren Mitteln, auch wenn es nicht die immer wieder aufs Neue von dem Land geforderten schweren Waffen gegen den Aggressor Russland sind. Aber wir haben auch mit den Zähnen geknirscht wegen Andrij Melnyk, dem ukrainischen Botschafter in Deutschland. Melnyk, ein Un-Diplomat par exellence und ein gnadenloser Hetzer gegen Deutschland und seine Politiker. Einen nannte er in einer Talkshow ein Arschloch, einen anderen als moralisch verwahrlost. Melnyk kritisierte mit Recht die bisherige deutsche Russlandpolitik. Doch steht es einem Botschafter zu, den Bundeskanzler öffentlich eine „beleidigte Leberwurst“ zu titulieren, weil dieser mit einer Reise nach Kiew gezögert hatte? Dann legte er sich mit Polen an: Melnyk hatte in einem Interview den früheren ukrainischen Nationalistenführer, Antisemiten, Hitler-Kollaborateur und Verantwortlichen für Massenmorde an Polen und Juden Stepan Bandera verteidigt und Blumen an seinem Grab niedergelegt. Provokationen, Verbalattacken und Unverschämtheiten gegen deutsche Politiker – Melnyks tägliches Tun. Und die haben sich klaglos beschimpfen lassen. Weil die Beschimpfungen ja aus der Ukraine kamen. Diese Meinung zu haben, sei Melnyk unbenommen, aber steht es einem Botschafter an, in seinem Gastland so ausfällig zu werden? Wenn Selenski nicht aus der Ukraine wäre, wäre er wohl schon lange zur „Persona non grata“, zur unerwünschten Person, erklärt worden. Jetzt hat Staatspräsident Selenski beorderte den impertinenten Motzki zurück. Wenn auch aus anderen Gründen. In der deutschen Politik herrscht darüber stille Freude. Vor allem in der SPD. Das sagt man dort aber nicht. Oder ist wegen der Ukraine zu diplomatisch, um nicht zu sagen zu feige, dies öffentlich zu kommentieren. Und überhaupt.