Radfahrinitiative Kidical Mass setzt sich auch in Königs Wusterhausen für einen kinderfreundlichen Verkehr ein
Mit einer fröhlichen Fahrraddemo durch Königs Wusterhausen unterstützten vor kurzem rund 70 kleine und große Radfahrer und Radfahrerinnen aus der Region die Forderungen der Kidical Mass-Bewegung. Diese setzt sich bundesweit dafür ein, auf die noch immer oftmals gefährlichen Situationen von Rad fahrenden Kindern in der Stadt aufmerksam zu machen und sie zu verändern.
Klingelnd und hupend, mit bunten Luftballons geschmückt, bewegte sich der Troß durch die Straßen von KW. „Unser Anliegen ist es, auf die fehlenden oder nicht kindgerechten Schul-Radwege oder die ungenügende Situation am Bahnhof für Radfahrende hinzuweisen“, sagte die Mitorganisatorin der Initiative Kidical Mass KW Sara Riffel-Mück. Auch die gefährlichen Radfahrstreifen an vielen Stellen in der Stadt, wo Radler lediglich durch etwas weiße Farbe vom Auto- und LKW-Verkehr getrennt sind, seien ein großes Problem. „Eine Stadt muss Radwege bereitstellen, auf denen Kinder gefahrlos radeln können. Wir wünschen uns einen Dialog mit Politik und Verwaltung, um ein kindgerechtes Radwegekonzept auf den Weg zu bringen“, betont Sara Riffel-Mück.
Dass es viele Baustellen gibt und es daher wichtig ist, mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen, machte auf der Demo Familie Frye aus Königs Wusterhausen deutlich. Sie schilderte die Situation für die Kinder der Erich-Kästner-Grundschule, die den Hort Siebenstein besuchen. Diese dürfen, solange sie den Weg nicht alleine bewältigen können, ihre Fahrräder nach Schulschluss nicht mit auf das Gelände des einen Kilometer entfernten Horts nehmen. Daher sei es für die Kinder nicht möglich, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. „Hier mit Elterntaxis für einen sicheren Schulweg zu sorgen, ist keine Alternative!“, stimmte Katherina Todt-Butzke, eine weitere Mitorganisatorin der Kidical Mass KW, den Eltern und Kindern zu.
Bei der Abschlusskundgebung am Kirchplatz informierte Christiane Gleichmann von B90/Grüne KW über den Austausch mit der Stadtverwaltung zur unbefriedigenden Situation für Radfahrende nach der baubedingten Schließung des Bahntunnels an der Storkower Straße. „Im Oktober wird durch die Kommune in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn der Gehweg aus der Fichtestraße Richtung Bahnhof verlängert und eine sichere Querung für FußgängerInnen und Radfahrende geschaffen“, teilte sie mit. „Wir haben den Eindruck, dass die Verwaltung das von vielen Seiten herangetragene Problem eines sicheren Schul- und Radwegs verstanden hat, werden aber hinsichtlich der Realisierung natürlich auch weiter nachfragen.“ Auch die OrganisatorInnen der Kidical Mass KW versichern, dass sie am Ball bleiben. Spätestens im nächsten Herbst werden sie erneut für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht demonstrieren.
RED