Altersgerechtes Wohnen für Senioren in Zeesen
Altersgerechte Wohnungen werden auch in unserer Stadt immer mehr benötigt. Der Bedarf kann schon seit längerer Zeit nicht gedeckt werden und so freuen sich die Betroffenen über jedes Angebot. So am 12. März 2020, als die „Projekt Stadt Gesellschaft“ in Zeesen ihre Pläne für entsprechende Wohnungen „Kronenhof Senior“ in der Schütte-Lanz-Straße vorgestellt hat. Etwa 50 Seniorinnen und Senioren nutzten die Gelegenheit, den Investoren ihre Fragen zu stellen. Hier ging es um Mietpreise, darum, ob die Wohnungen nur als Eigentum oder auch zur Miete genutzt werden können oder wie die Infrastrukturanbindung zum Einkaufen und zum öffentlichen Personennahverkehr geplant ist. Nicht zuletzt wollten die Anwesenden wissen, wann das Projekt fertig sein wird.
Es war eine Stunde voller Informationen. Natürlich wurde auch nach der Erhaltenswürdigkeit der auf dem vorgesehenen Baugrund bestehenden Bäume gefragt. Der ehemalige Ortsvorsteher von Zeesen, Dr. von Rottkay, dazu: „Der Gesetzgeber schreibt ein Aufforstungsgebiet vom 3,7-Fachen der bebauten Fläche vor. Diese Forderung wird vom vorgestellten Projekt eingehalten! Zudem sind auf dem Grundstück stehende Bäume zum großen Teil nicht erhaltenswert. Alte Kiefern und marodes, verwildertes Strauchwerk seien hier nur als Beispiel genannt.“
An diesem Abend dominierte eine Frage ganz deutlich: Wann können wir einziehen? Die Bevölkerung in Zeesen hat das Projekt für altersgerechte Wohnungen sehr positiv und interessiert aufgenommen. Es gab spannende Diskussionen während der Vorstellung des Projektes an der Schütte-Lanz Straße in Zeesen. Gerade, wenn die Beweglichkeit des Einzelnen nachlässt, entwickelt sich die Wohnung immer mehr zum Lebensmittelpunkt. Und der Bedarf, so konnten wir feststellen, ist längst nicht gedeckt. Selbst dann, wenn noch weitere Projekte in der Stadt auf den Weg gebracht würden. Viele ältere Menschen, die jetzt noch in ihren zu groß gewordenen Wohnungen oder ihren Häusern leben, möchten ihren Wohnraum verkleinern und die täglichen Dinge des Alltags vereinfachen. Kein Rasenmähen mehr auf 1000 Quadratmeter Fläche, kein Aufräumen und Saubermachen in einer 100 Quadratmeter Wohnung und letzten Endes ein würdiger Altersübergang auch für die nachkommenden Generationen. Denn, wenn die 80-jährige Oma oder Opa aus ihrem Haus ins Zeesener betreute Wohnen umziehen, wird die Fläche oder sogar das Haus für die nachkommenden Generationen frei. So wäre vielen geholfen. Das wird von denen, die vehement gegen das Projekt – unter anderem wegen der zu fällenden Bäume – polemisieren, leider nicht gesehen.
Michael Reimann, Stadtverordneter, „Wir für KW“