Vom Wir-Gefühl und dem Blick über den Tellerrand

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Der KaWe-Kurier fragte nach den ersten Schritten im Amt, zu Strategien gegen hohe Mieten und für eine effektive Verwaltungsarbeit sowie nach einer langfristigen Vision für den Ort

László Ungvári: Wildau wird wieder stolz auf sein WIR-Gefühl
Zu Erstens: Ein sehr lange „bearbeitetes“ Thema in Wildau ist der Schulbau. Die Rahmenbedingungen für Bauvorhaben haben sich dramatisch verändert. Es muss alles neu bewertet werden hinsichtlich der Schülerzahlenentwicklung sowie was, wo und wie und wann mit welcher Finanzierung gebaut werden muss. Zudem möchte ich einen „Beauftragten für Fördergelder“ implementieren. Das Thema Energie brennt uns unter den Nägeln. Das Hauptziel muss sein, in absehbarer Zeit in Wildau in Zusammenarbeit mit unseren Nachbarkommunen im Punkt Energieversorgung autark zu werden. Und das mit niedrigen Energiepreisen für die Wildauerinnen und Wildauer. Dafür haben wir mit den Initiativen der WGW bereits gute Voraussetzungen.
Zu Zweitens: Die Mieten sind im Vergleich zu Berlin und Brandenburg jetzt schon enorm hoch. Und ein sozialer Sprengstoff. Eine Miet-Bremse könnte sicher eine strenge Mietkontrolle sein.  Die Verantwortlichen müssen strikt darauf achten, dass bei Neubauten 30 Prozent der zu schaffenden Gesamtwohnfläche kostengedämpfte (soziale) Wohnflächen sein müssen. Dies kann wirtschaftlich natürlich durch Quer-Subventionierung erfolgen. Eine weitere Lösung sehe ich darin, dass bei Wohnraumtausch im Rahmen des von mir eingeführten Wohnraummanagements die Mieter nicht als Neumieter mit der Konsequenz einer drastischen Mietsteigerung eingestuft werden dürften.
Zu Drittens: Ich verfüge über eine mehr als 40jährige Berufserfahrung und etwa 63 Prozent der aktiven Arbeitsjahre war ich Manager, Vorgesetzter. Diese Jahre haben mich in allen Facetten der Leitungstätigkeit wie wirtschaftlichem Management, Personalführung und ein von Empathie getragener Umgang mit den Mitarbeitern geprägt. Als langjähriger Präsident der TH Wildau kenne mich auch sehr genau mit Fragen der Verwaltung aus. Über die Arbeit in der SVV müsste ich mir zunächst einmal persönlich konkrete Eindrücke verschaffen und Erfahrungen sammeln. Die Prinzipien der höflichen und sachlichen Kommunikation, des gemeinsamen Ringens um Lösungen, der Akzeptanz unterschiedlicher Meinungen haben mich aber noch nie im Leben aufs Glatteis geführt.
Zu Viertens: Am Ende meiner Amtsperiode ist Wildau eine attraktive Kleinstadt mit etwa 12500 Einwohnern und mit gutem landesweiten Image. Eine sinnvolle Umgestaltung der Grundschule ist erfolgt und es läuft die Vorbereitung zum Bau einer zweiten Schule. Das Problem des ewig nervenden Stink-Kanals, Verzeihung Stich-Kanals, ist gelöst oder steht vor der Vollendung. Unsere Stadt ist ein wichtiger Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort. Sie ist ein Motor im regionalen Wachstumskern „Schönefelder Kreuz“, bietet eine unternehmensfreundliche Ansiedlungs- und Gewerbepolitik sowie moderne Arbeitsplätze, ist mit ihrem regionalen Umfeld und internationalen Partnerstädten bestens vernetzt. Die Unterstützung von Kultur und Vereinsarbeit, die Förderung von Jugendarbeit und Gesundeitsfürsorge sind selbstverständlich. Ganz im Sinne des ersten Bürgermeisters nach der Wende, Herrn Gerd Richter, ist Wildau wieder stolz auf sein WIR-Gefühl.

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