
Wildnisentwicklung auf ehemaligen Militärflächen
Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ist auch in LDS aktiv
Brandenburg ist in Deutschland das Bundesland mit dem größten Flächenanteil an ehemaligen Truppenübungsplätzen. Trotz der Altlasten sind viele dieser Gebiete aus Naturschutzsicht wichtig für den Erhalt selten gewordener Biotope, für den Arten- und den Ressourcenschutz. Auf rund 120 Hektar innerhalb der Truppenübungsplätze Lieberose in Dahme-Spreewald sowie Jüterbog (Teltow-Fläming) und Tangersdorf (Uckermark) versucht zum Beispiel die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, ein Stück Wildnis im Herzen Mitteleuropas wiederzugewinnen. Die Wildnisgebiete sollen soweit wie möglich ohne Einfluss des Menschen entstehen.
Bevor dies aber erreicht ist, müssen sich die Naturschützer mit manchem Erbe auseinandersetzen, das Menschen dort hinterlassen haben. Die Stiftung setzt auf ihren Projektgebieten in Kooperation mit Kommunen, Landkreisen, Feuerwehr, Forst- und Naturschutzverwaltung abgestimmte Waldbrandschutzkonzepte um. Besondere Herausforderungen sind hier Altmunition und andere Altlasten, die im Brandfall eine Bekämpfung aus der Nähe erschweren oder sogar unmöglich machen. Deswegen ist die Brandvorsorge mittels Schutzschneisen eine wichtige Voraussetzung für das Wildnisprojekt auf diesen Gebieten.
Mit Hilfe des EU-Agrarfonds ELER leistet das Land Brandenburg dafür einen wichtigen Beitrag. Das Geld wird dazu verwendet, um mit bis zu 50 Meter breiten Waldbrandschutzschneisen umliegende Flächen im Ernstfall vor dem Übergreifen von Feuer zu schützen und die Sicherheit von Löschkräften beim Einsatz zu erhöhen. Die Investition für die Pflege der Waldbrandschutzschneisen oder -riegel belief sich in den beiden vergangenen Jahren 2018 und 2019 auf gut 23000 Euro, die zu 100 Prozent durch EU- und Landesmittel gefördert wurden.
Eine Waldbrandschutzschneise besteht aus einer größtenteils vegetationsfreien Fläche, die zusätzlich aus einem Brandschutzweg sowie – links und rechts davon – jeweils einem Wundstreifen besteht. Die Wundstreifen werden ein- bis zweimal im Jahr komplett von Vegetation befreit. Die verbleibenden Flächen werden im Intervall mehrerer Jahre gemulcht, um die vegetationsarmen Feuerbarrieren zu erhalten. So kann ein laufendes Bodenfeuer daran gehindert werden, in die angrenzenden Waldbestände vorzudringen. Munitionsbelastete Areale in den unter Naturschutz gestellten Flächen können so bei einem Feuer besser eingekesselt und sich selbst überlassen werden, wenn ein aktives Eingreifen aus der Nähe nicht möglich ist.
RED/ PI Landeregierung