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Wandbilder aus der DDR

Ausstellung im Potsdamer Landtag zeigt Kunst zwischwen sozialistischem Realismus und abstrakten, wilden Formen

Ob an Fassaden, in Parks oder im Innern von Gebäuden: In der DDR sind zwischen 1949 und 1989 mannigfaltige Kunstwerke im öffentlichen Raum entstanden. Die neue Jahreskunstausstellung im Landtag Brandenburg mit dem Titel „Umwelt gestalten! Baubezogene Kunst aus der DDR im Land Brandenburg“ zeigt schlaglichtartig die Vielfalt dieser Kunst und thematisiert den Umgang mit diesem Erbe.

In der Schau zeigt das Museum Utopie und Alltag gemeinsam mit dem in Eisenhüttenstadt geborenen Fotografen Martin Maleschka und dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) baubezogene Kunst aus den früheren Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder) und Cottbus. Zu sehen sind etwa 140 aktuelle Fotografien von Martin Maleschka, Entwürfe der Künstlerinnen und Künstler, historische Aufnahmen aus Archiven und originale Fragmente aus Brandenburger Depots. Präsentiert werden Werke von Fritz Eisel, Wolfgang Kärgel, Sabine Rachold, Axel Schulz, Kurt-Heinz Sieger, Erika Stürmer-Alex, Georgios Wlachopulos und Walter Womacka.

„Wenn wir über baubezogene Kunst in der DDR sprechen, fällt schnell der Begriff vom ,sozialistischen Realismus‘. Das ist nur ein Teil der Wahrheit“, sagt Landtagspräsidentin Prof. Dr. Ulrike Liedtke. „Die Kunst an öffentlichen und Wohngebäuden stellte neben der oft tristen Realität auch Wünsche oder Träume dar. Neben Kränen, Schloten, Förderbändern gab es abstrakte, wilde Formen zu sehen; neben idealisierten Familien und meist ernsten Gesichtern auch bunte, lebensfrohe Menschen.“ Der Landtag hat mit einem Beschluss 2017 die Kunst am Bau gestärkt und einen nachhaltigen Umgang mit noch bestehenden Werken angemahnt. „Die Denkmalpflege leistet hierbei wichtige Arbeit, auch im Sinne vieler Bürgerinnen und Bürger“, so Prof. Dr. Ulrike Liedtke. Dazu ist ab diesem Jahr auch die Denkmalhilfe des Landes Brandenburg durch das Parlament erhöht worden. Das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum (BLDAM) berät die Denkmal-Eigentümerinnen und -Eigentümer bei den notwendigen Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten.

Die Ausstellung kann bis zum 8. Dezember 2023 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr im Landtag besucht werden. An gesetzlichen Feiertagen ist der Landtag geschlossen. An Plenartagen sind nur Teile der Ausstellung zu besichtigen. Am 2. März, 4. Mai, 29. Juni, 31. August, 26. Oktober und 8. Dezember wird jeweils um 16.30 Uhr für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eine öffentliche Führung durch die Jahresausstellung angeboten. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, der Eintritt ist frei. RED / PI BLDAM

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