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Wie geht es den Kriegskindern?

Lesung, Theater und Schreibwerkstatt in Halbe betrachten Auswirkungen von Völkermord, Flucht und Vertreibung in der Familie

Orte öffentlicher Erinnerung an die Schrecken von Krieg und Gewalt wie beispielsweise der Waldfriedhof in Halbe sind elementare Bestandteile des Gedächtnisses der Gesellschaft. Wie sieht es aber mit der Erinnerung in den Familien aus? Neben Zeitzeugenberichten gerät zunehmend die Perspektive der Kriegskinder und Kriegsenkel in den Fokus.

Eine dreiteilige Reihe des Vereins Halbe.Welt im Kaiserbahnhof Halbe soll beleuchten, wie Traumata dieser Generationen bis heute Beziehungen in Familien prägen. Los geht es am 25. September um 17 Uhr mit einer Vorführung von Film-Ausschnitten aus dem Streifen „Der Krieg in mir“. Filmemacher Sebastian Heinzel ist zu Gast und gibt in einem Gespräch Auskunft. In seinem Film untersucht er die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf seine Familie. Er folgt den Spuren seines Großvaters, der als Wehrmachtssoldat in Weißrussland war. Dabei entdeckt er erstaunliche Verbindungen zu seiner eigenen Geschichte und den Kriegsträumen, die ihn seit Jahren verfolgen.

Mit Hilfe von Wissenschaftlern, Therapeuten und Autoren erforscht der Regisseur, wie einschneidende kollektive Ereignisse wie Flucht, Vertreibung und Völkermord bis in die zweite und dritte Generation hineinreichen. Vor dem Hintergrund der globalen Flüchtlingskrise und internationaler Spannungen erzählt der Film von den langfristigen Folgen des Krieges und unserer Aufgabe, sich damit zu beschäftigen, damit Heilung und Versöhnung möglich werden.

Die Reihe wird am 16. ­Oktober mit dem Doku-Theater „Maria sieht uns“ fortgesetzt: Das Stück handelt von einem Dorf an der Oder, wo sich eine polnische Hausverkäuferin und eine deutsche Hauskäuferin begegnen. Am 6. November folgt eine Schreib-Werkstatt: Schreiben hilft, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und zu verarbeiten. Der Workshop „Biografisches Schreiben“ vermittelt Schreib-, Recherche- und Kreativtechniken.

Beginn ist jeweils um 17 Uhr, der Eintritt kostet 6 Euro, zur Schreibwerkstatt 10 Euro. Weitere Informationen gibt es auf https://halbewelt.de/2022/07/21/die-kriegskinder-von-halbe/. Die Reihe wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dahme-Spreewald.

RED / PI Verein Halbe.Welt

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