Interessanter Wirtschaftsstammtisch des Wildauer Bürgermeisters
Der Wirtschaftsstammtisch des Wildauer Bürgermeisters ist eine Institution. Und gut besucht. So auch beim letzten Mal. Nicht nur Wildauer waren in das Klubhaus am See gekommen, denn es standen wieder interessante Themen an. Nur der Namensgeber fehlte: Bürgermeister Dr. Uwe Malich. Er konnte auf Grund seiner fahrradunfallbedingten Verletzung nicht teilnehmen. Vize-Bürgermeister Marc Anders übernahm die Leitung der Veranstaltung. Malich hatte den Stammtisch inhaltlich noch vorbereitet, ergänzt durch vor allem finanzwirtschaftliche Anmerkungen seines Stellvertreters, der auch der Kämmerer der Stadt Wildau ist
Zunächst trafen sich die Gäste vor dem Klubhaus. Der Geschäftsführer der Autohaus Dietz GmbH, Martin Dietz, erläuterte gemeinsam mit Sebastian Triebler von der Autohaus Dietz GmbH die neuesten Hybridmodelle von Toyota. Hybrid bedeutet hier die Verbindung von klassischem Benzinmotor und Elektromotor zum Antrieb der Fahrzeuge. Interessiert verfolgten die Gäste die Erklärungen, wie die Hybridtechnologie die jeweiligen Stärken vom klassischen Antrieb und vom Elektroantrieb kombiniert. Die Hybrid-Fahrzeuge haben sowohl ökologische Vorteile (deutliche Verringerung der Schadstoffemission), aber durchaus auch positive ökonomische Effekte (geringere Steuern). Aus dem Zusammenspiel von Elektro- und Benzinmotor resultieren geringere Verbräuche und somit eine höhere Reichweite der Fahrzeuge. Toyota ist international mit führend bei der Hybridtechnologie. Und die entsprechenden Fahrzeuge werden auch im Autohaus Dietz angeboten. Um Antrieb im weitesten Sinne ging es dann in der Diskussion: Wie steht Wildau da und wie sind ihre weiteren Perspektiven?
Wildau hat in den vergangenen Jahren sehr viel erreicht. Das zeigt sich städtebaulich, aber auch anhand wichtiger ökonomischer, sozialer und demografischer Kennziffern. So hat z.B. die Bevölkerungszahl Wildaus in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen, von 7.046 Einwohnern am 3.10.1990 bis auf 10.064 Einwohner am 10.8.2017. Wildau wächst zahlenmäßig, das ist Ausdruck ihrer relativen Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität,auch im deutschlandweiten Vergleich. Auch die Beschäftigungsquote ist hoch in Wildau. Es hat hier einen deutlichen Arbeitsplatzzuwachs in den letzten Jahren gegeben. Zur Zeit arbeiten im Ort mehr als 6.000 sozialversicherungspflichtige Beschäftige – so viel wie nie zuvor. Die meisten Beschäftigen kommen von außerhalb in den Arbeitsstandort Wildau, das heißt, die Stadt hat gegenwärtig ca. 5.300 Einpendler. Gleichzeitig pendeln ca. 3.300 Einwohner in andere Orte zur Arbeit . Z.B. nach Berlin, nach Schönefeld, nach Königs Wusterhausen und woanders hin. Wildau ist also attraktiv sowohl als Arbeitsstandort als auch als Wohnstandort. Die Arbeitslosigkeit, die vor Jahren in Wildau noch sehr hoch war, ist inzwischen deutlich gesunken. So hatte Wildau im Februar 2005 noch 710 Arbeitslose, im Juni 2017 dagegen nur 215. Der Arbeitsmarkt hat sich völlig verändert, für die Beschäftigten zum Positiven. Parallel dazu sind auch die durchschnittlichen Einkommen deutlich angestiegen, von 2003 bis 2014 um 37 Prozent. Auch die kommunalen Steuereinnahmen sind in den vergangenen Jahren stark angestiegen, insbesondere die kommunalanteilige Einkommensteuer und die Gewerbesteuer. Die Steuerkraft der Stadt ist sehr wichtig für die Bewältigung der in den nächsten Jahren anstehenden Probleme.
Das Hauptproblem Wildaus in den kommenden Jahren (auch das Hauptproblem in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt) ist der Fachkräftemangel, der schrittweise zunehmen wird. Sowohl aus ökonomischen Gründen (Konjunktur), als auch demografischen Gründen (Nachwuchsmangel). Die Wildauer Unternehmen müssen sich in den kommenden Jahren,„unterstützt von der Stadt Wildau“, verstärkt um Fachkräfte bemühen. Das geht nur im Wettbewerb mit anderen Unternehmen (Marktwirtschaft!) und anderen Kommunen. Die Fachkräfte können sich aussuchen, wohin sie gehen. Gute Bezahlung ist wichtig, auch eine gute Stimmung in den Unternehmen und gute kommunale Rahmenbedingungen. Vor Wildau steht die Aufgabe, das Wohnungsangebot deutlich zu erweitern und zu verbessern. Und es muss die soziale und die technische Infrastruktur weiter ausgebaut werden.
Das bedeutet, Erweiterung der Kita-Kapazitäten, Erweiterung der Grundschule, mehr Freizeitmöglichkeiten, Straßensanierungen, Sanierung von Geh- und Radwegen, Erweiterung des Systems der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung sowie der Regenwasserableitung u.a.m.
Die Infrastruktur-Ertüchtigung verlangt natürlich gut kommunale Steuereinnahmen. Es gibt also für den weiteren Fortschritt der Stadt Wildau intensive Wechselwirkungen zwischen Unternehmen und Kommune, betonte der Vizebürgermeister. Beide Seiten werden ständig im Gespräch bleiben, sagte er, und wollen das Nötige für die gemeinsame weitere Entwicklung veranlassen. Darin sind sich die Wirtschaftsvertreter und die Vertreter der Stadt einig.
UM/Red/ F: UR