Wie weiter mit der Ressource Wasser?

Nicht nur in der Dahmeregion wird das Wasser mehr und mehr zum kostbaren Gut. Foto: pixabay

Wasserverbände legen Bestandsaufnahme und Prognose 
in der Metropolregion Berlin – Brandenburg vor

Schon bevor von TESLA in der Region die Rede war, haben sich die Wasserversorger in der Metropolregion Berlin – Brandenburg zusammengesetzt und über die Zukunft der Wasserversorgung beraten.

Auch der für die Dahmeregion zuständige MAWV ist unter den 16 Wasserversorgern, die sich für eine gemeinsame Zukunftsstrategie einsetzen, mit der zum einen auf das anhaltende Wachstum der Einwohnerzahlen und auf die zu erwartenden Gewerbeansiedlungen reagiert werden soll. Zum anderen soll aber auch der notwendige Schutz der immer knapper werdenden Ressource Wasser intensiviert werden. „Um auch zukünftig die Trinkwasserversorgung in ausreichender Menge, Druck und bester Qualität zu gewährleisten, müssen schon heute die Weichen dafür gestellt werden“, stellt Peter Sczepanski, Verbandsvorsteher des MAWV fest.

In bisher einmaliger Form hätten sich die an Berlin grenzenden Wasserverbände, also auch der MAWV, zusammen mit den Berliner Wasserbetrieben an den Tisch gesetzt und eine Bestandsaufnahme der Trinkwasserversorgung vollzogen. Gleichzeitig wurde der Bedarf bis ins Jahr 2050 abgeschätzt.

Die Ergebnisse wurden den politischen Verantwortungsträgern aus Berlin und Brandenburg in der vergangenen Woche im Rahmen einer Onlineveranstaltung von der Arbeitsgruppe übergeben. Weitere Gespräche wurden vereinbart. Der Kern der Ergebnisse ist, dass im Jahr 2050 die Einwohnerzahl auf Brandenburger Gebiet in der Region zwischen Oranienburg, Nauen, Potsdam, Storkow und Strausberg um rund ein Fünftel wachsen wird. Mehr als die Hälfte aller Brandenburger wird dann in diesem Bereich wohnen. Auch für Berlin wird ein ähnlicher Trend prognostiziert. Deutlich stärker wird zugleich der Wasserbedarf steigen, was neben der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung insbesondere dem Klimawandel mit trockeneren und wärmeren Sommern geschuldet ist. So wird darauf verwiesen, dass die Metropolregion zu den niederschlagsärmsten Gebieten Deutschlands zählt. Die historisch gebildete durchschnittliche Regenmenge von lediglich 580 Litern im Jahr ist in den vergangenen Jahren außer 2017 nie wieder erreicht worden. Die beiden prägenden Flüsse der Region, Spree und Havel, führen im Vergleich zu großen Flüssen wie Rhein oder Donau nur sehr wenig Wasser. Die stärkere Verdunstung infolge seit Jahren steigender Durchschnittstemperaturen tue ein Übriges.

So erwarten die Fachleute im Umland der Hauptstadt einen zum Teil um die Hälfte wachsenden Wasserbedarf, der mit den heutigen Wassernutzungsrechten bzw. verfügbaren Dargeboten nicht komplett abgedeckt werden kann. Die Unternehmen und Verbände leiten daraus eine über das bisherige Territorialprinzip hinausgehende Zusammenarbeit durch Schaffung vonVerbundsystemen, eine weitere Senkung der Netzverluste sowie Kampagnen zum bewussteren Umgang mit Trinkwasser ab. RED / PI MAWV