Im vergangenen Jahr wurden wieder mehr Windräder errichtet
Verband fordert mehr Repowering von Anlagen
Nach zuletzt sehr schlechten Jahren wurden 2021 in Deutschland wieder mehr Windenergieanlagen gebaut. Das hat der Bundesverband WindEnergie (BWE) mitgeteilt. Im Land Brandenburg kamen 104 Windenergieanlagen mit einer Leistung von 412 MW dazu. Dem stehen 15 rückgebaute Windenergieanlagen mit einer Leistung von 16 MW gegenüber.
„Die Windenergie ist das Lastpferd einer erfolgreichen Energiewende in Deutschland und Brandenburg“, sagt Jan Hinrich Glahr, Vorsitzender des BWE Landesverbandes Berlin Brandenburg. „Seit einigen Jahren stabilisieren sich die Ausbauzahlen der Windenergie in Brandenburg, das ist gut für das Klima und gut für die Wirtschaft.“ In den nächsten Jahren soll die Windenergie im Sinne einer klimaneutralen Versorgung noch stärker ausgebaut werden. Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck spricht von einer Verdreifachung der Leistung aus Windenergie und bittet die Länder, die Weichen entsprechend zu stellen. „Deshalb kann der hohe Ausbaustand der Windenergie in Brandenburg nicht zu der politischen Aussage führen ´wir haben unsere Hausaufgaben in Sachen Windenergie gemacht, jetzt sind die anderen Länder dran`“, so Jan Hinrich Glahr. „Denn auch in Brandenburg gibt es enormen Handlungsdruck.“
Vier von fünf Regionalpläne-Wind in Brandenburg seien unwirksam. Damit fehle es an einer verlässlichen Planungsgrundlage und das Zwei-Prozent-Flächenziel rücke in weite Ferne. Das zuständige Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung müsse noch in 2022 die Rahmenbedingungen für eine einheitliche Regionalplanung schaffen, so die Forderung des BWE Landesverbandes. Es werde viele Jahre dauern, bis neue Flächen rechtssicher ausgewiesen werden können. Daher sei Abwarten keine Option.
Der Verband sieht vor allem im Repowering von Windenergieanlagen eine Chance. Dies sei in Brandenburg bisher noch nicht ernsthaft angegangen worden. Lediglich 14 alte Windenergieanlagen wurden im vergangenen Jahr ausgetauscht. „Es ist unerlässlich, die Chancen für ein Repowering in bestehenden Flächen zu nutzen. Hier liegt einer der Schlüssel, um sowohl das Flächenziel als auch die Klimaziele zu erreichen“, betont Jan Hinrich Glahr. Vor nunmehr 10 Jahren habe das Land Brandenburg die Ausbauziele der Windenergie mit 10500 MW installierte Leistung bis 2030 definiert. Dies sei nie angepasst worden. Ein zehn Jahre altes Ausbauziel könne aber den aktuellen Herausforderungen im nationalen Klimaschutz nicht gerecht werden, so der Verbandschef. „Brandenburg kann als Flächenland mehr Windkraft realisieren. Das ist ein Standortvorteil und führt zu mehr Wachstum und Beschäftigung“, betont er. Weitere Informationen finden sich auf www.wind-energie.de.
RED / PI BWE Landesverband Berlin-Brandenburg