Wohnzimmer-Feeling am Flughafengate

Die neuen Wartebereiche im Schönefelder Terminal 3a strahlen Großzügigkeit und sogar etwas Behaglichkeit aus. Foto: T. Müller

Aufwendige Umbauten im Schönefelder Terminal 3a/Abfertigungsgebäude werden noch zehn Jahre gebraucht

Hell, geräumig, ja sogar gemütlich sehen sie aus – die neuen Abflugbereiche der Gates im Terminal 3a des Schönefelder Flughafens. Das ursprünglich recht spartanische Ergänzungsterminal auf der Ostseite des Flughafengebäudes war im Zuge des Starts des Flugbetriebs von easyjet im Jahre 2004 errichtet worden. Es sollte ja ursprünglich auch nur für zwei Jahre bis zur Eröffnung des BER als Übergangslösung dienen.….

Nun ist es innerhalb von zehn Monaten recht aufwendig umgebaut und modernisiert worden. Denn das gesamte Flughafengebäude Alt-Schönefeld wird, so kündigte FBB-Chef Prof. Dr.-Ing. Engelbert Lütke Daldrup an, noch knapp zehn Jahre für den Passagierverkehr gebraucht. „Alt-Schönefeld wird Terminal 5 des BER, den wir im Oktober nächsten Jahres eröffnen“, sagte er bei der Vorstellung des neu gestalteten Piers. „Wir werden am gesamten bisherigen Flughafen jährlich zwischen acht und zwölf Millionen Fluggäste abfertigen.“ Wenn der bereits in Planung befindliche weitere BER-Terminal 3 am neuen Airport fertig ist – damit wird im Jahr 2028 gerechnet -, dann habe Alt-Schönefeld als Passagierflughafen endgültig ausgedient. „Was wir dann mit den Gebäuden und Parkflächen machen, steht noch nicht fest“, so Engelbert Lütge-Daldrup. „Sicher werden wir sie immobilienwirtschaftlich nutzen und weiter entwickeln.“

Zunächst jedenfalls werden die Terminals von Alt-Schönefeld erst einmal sukzessive aufgewertet und den aktuellen Anforderungen angepasst. Mit dem Pier 3a wird den Fluggästen ein attraktiver Servicebereich geboten. Da, wo sich früher die viel zu kleinen, boxenähnlichen Warteräume im Ergänzungsterminal befanden, sind nun großzügige, moderne Hallen entstanden. Die Sitzplätze wurden nahezu verdoppelt, wobei sich die Wartenden auch mal auf breiten Bänken ausstrecken können. Die Toiletten wurden erweitert und saniert, drei neue Lokale und Cafes sorgen für gastronomische Vielfalt. Das entkernte zweigeschossige Gebäude ist in einen Schengen- und Non-Schengen-Bereich unterteilt. Für EU-Bürger sind in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei erstmalig voll automatisierte Easy-Pass-Strecken installiert worden.

„Wir setzen insgesamt auf mehr Komfort, aber auch auf eine zügigere Abfertigung“, sagt Engelbert Lütke Daldrup. Deswegen werden demnächst auch im gesamten Flughafenbereich von Alt-Schönefeld weitere Veränderungen vorgenommen. Im Terminal B werden die Strecken für die Sicherheitskontrollen erweitert und optimiert. An allen Terminals werden die Anlagen zur Gepäckkontrolle und -abfertigung modernisiert. Es werden sogenannte 3D-Scanner eingebaut, die Flüssigkeiten im Gepäck besser erkennen und bewerten können. Damit werden künftig manuelle Kofferkontrollen zu 90 Prozent reduziert.

TM