Früherkennung und Frühsteuerung für die Entwicklung und Erhaltung gesunder Zähne
Im vergangenen Corona-Jahr waren viele zahnärztliche Teams aus den Gesundheitsämtern in den Infektionsschutz eingebunden und konnten ihrer Tätigkeit in den Schulen und Kindertagesstätten des Landkreises nur eingeschränkt oder gar nicht nachkommen. Zudem haben die Kinder in den Kitas aus vermeintlich hygienischen Gründen oftmals ihre Zähne nicht mehr geputzt. Viele Kitas waren verunsichert: Ist das Zähneputzen in Zeiten von COVID-19 in der Kita wirklich sicher oder trägt es womöglich zur Verbreitung des Virus bei?
Dr. Britt Schremmer, Fachzahnärztin für Öffentliches Gesundheitswesen in Dahme-Spreewald, sagt: „Als im öffentlichen Gesundheitsdienst tätige Zahnärztin möchte ich insbesondere in einem Corona-Jahr um Aufmerksamkeit bei den Eltern und Erziehern in den Kindertagesstätten bitten.“ Die Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) habe sich gemeinsam mit dem Berufsverband der Zahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) an das Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit am Universitätsklinikum Bonn (IHPH) gewendet. Ergebnis der Zusammenarbeit: Eine Checkliste für hygienisch unbedenkliches Zähneputzen in Kitas unter den Bedingungen der COVID 19-Pandemie. Auf der Webseite www.hygiene-tipps-fuer-kids.de werben die renommierten Viren- und Hygiene-Expertinnen und -Experten nun dafür, dass das Zähneputzen ebenso wie das Händewaschen und die anderen basalen Hygiene-Regeln fest zum täglichen Alltagslernen in der Kita gehören. Auch auf der Seite der DAJ findet man die „Hygieneempfehlungen für das Zähneputzen in Gemeinschaftseinrichtungen“.
Es geht vor allem um das Training der Feinmotorik, betont Dr. Britt Schremmer vom LDS-Gesundheitsamt. Solange diese noch nicht vollständig ausgebildet ist, sollen die Eltern auch nachputzen. Es geht aber auch um die Gewohnheit, dass das Zähneputzen wie das Händewaschen zur Gesunderhaltung des Körpers beiträgt. Gerade die Mundhöhle sollte in Pandemiezeiten gepflegt werden. „Es gibt auch Erst- und Zweitklässler, die in der Untersuchung ein gesundes Gebiss vorweisen, dann aber bei der Zahnputzübung in der Gruppe nicht über die Feinmotorik verfügen, um selbstständig die KAI- Technik zu beherrschen“, sagt Zahnärztin Dr. Britt Schremmer. Offenbar würden da die Eltern zu Hause ganze Nachputzarbeit leisten. Auf Nachfrage besuchten oftmals diese Kinder Kindergärten, in denen leider nicht mehr Zähne geputzt werden. Dabei sollten alle Kinder es lernen, Schritt für Schritt Eigenverantwortung für die Gesundheit der Zähne zu übernehmen.
Zum Glück gebe es aber auch Kindertagesstätten, in denen nach wie vor fleißig die Zähne geputzt werden. Das Prädikat „Kita mit Biss“ weist unter anderem auf diese Kitas hin. Der Dank geht insbesondere an alle Erzieherinnen und Kita-Leiterinnen, die es ermöglichen, dass die Kinder das Zähneputzen unter kundigem Blick trainieren können. Das Bemühen um gesunde Kinderzähne erfordert den Einsatz aller: der Eltern und Erzieher, der pädagogischen Fachkräfte und Lehrer in den Schulen und letztendlich der Zahnärzte, die auch Milchzähne sanieren.
RED / PI LDS