Zukunft des Wasserstoffs

Regionaler Energieversorger EWE beteiligt sich 
an niederländisch-deutscher Kooperation

Mit der zunehmenden Zusammenarbeit zwischen niederländischen und deutschen Unternehmen kann Wasserstoff zukünftig seine wichtige Rolle für ein nachhaltiges europäisches Energiesystem einnehmen. Das war die Botschaft von den Energieunternehmen EWE aus Deutschland und Gasunie aus den Niederlanden an König Willem Alexander und Königin Maximá während des Dutch-German Hydrogen Symposiums im Rahmen des Staatsbesuchs des Königspaares in Deutschland. In den Niederlanden und in Deutschland wird intensiv an Projekten gearbeitet, die zum Aufbau der notwendigen Wasserstoffinfrastruktur beitragen sollen.

Deutschland und die Niederlande kooperieren seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der Energieversorgung. Dabei spielen die europäischen Klimaziele für 2030 und 2050 eine zunehmende Rolle. Die Verfügbarkeit von Wasserstoff und Investitionen in seine Produktion, Umwandlung, Speicherung und seinen Transport sind unerlässlich, wenn diese Klimaziele erreicht werden sollen. Wasserstoff kann eine besonders wichtige Rolle bei der Energieversorgung der (Schwer-)Industrie und des Verkehrssektors spielen. In beiden Ländern werden dazu immer mehr Initiativen in Bezug auf den Transport, die Erzeugung, die Speicherung und die Umwandlung von Wasserstoff ergriffen. In Rüdersdorf errichtet EWE zum Beispiel gerade einen unterirdischen Testspreicher für reinen Wasserstoff.

International und zwischen den beiden Ländern gibt es zahlreiche Projekte, die sich mit der Entwicklung von Wasserstoff beschäftigen. Auch in Deutschland entwickelt Gasunie die Wasserstoffinfrastruktur. Zum Beispiel das Projekt HyPerLink, das in großem Maßstab Angebot und Nachfrage sowie die Speicherung verbindet. Dadurch kann Wasserstoff aus den Niederlanden zu den (industriellen) Nachfragezentren in Deutschland transportiert werden – ein wesentlicher Baustein, um einen internationalen Wasserstoffmarkt zu etablieren. In ähnlicher Weise entwickelt EWE im Nordwesten Deutschlands das Projekt Clean Hydrogen Coastline. Zusammen mit Partnern beabsichtigt das Energieunternehmen bis Ende 2026 bei einem entsprechenden Förderrahmen bis zu 400 Megawatt Elektrolysekapazität mit entsprechender Speicherung zielgerichtet ins Energiesystem zu integrieren. Der zum Beispiel durch On- und Offshore-Strom erzeugte Wasserstoff soll unter anderem für die klimaneutrale Stahlerzeugung am Stahlstandort Bremen eingesetzt werden. Außerdem kann mit Clean Hydrogen Coastline die Grundlage geschaffen werden, um bis zu 12000 wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge bis Ende 2026 in den Betrieb zu bringen.

Die Projekte Clean Hydrogen Coastline und HyPerLink sind durch die Kooperation von EWE und Gasunie eng miteinander verknüpft und können so eine erste Infrastrukturverbindung für Wasserstoff zwischen den Niederlanden, Deutschland und Dänemark schaffen. Diese Beispiele europäischer Wasserstoffprojekte werden wesentlich zu einer zusammenhängenden grenzüberschreitenden nordwest-europäischen Wasserstoffinfrastruktur beitragen, da hier hervorragende geographische Voraussetzungen vorliegen. „In einem klimaneutralen Europa wird grüner Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen“, sagt EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler. „Groß angelegte Infrastrukturen – wie Transportleitungen und große unterirdische Speicher – werden unerlässlich sein, um von Wasserstoffregionen zu einer europäischen Wasserstoffwirtschaft zu gelangen. Die Niederlande und Deutschland können dafür auf eine sehr gute Energiepartnerschaft aufbauen und wichtige erste Schritte gehen.“

RED / PI EWE