Sagenhaft: Einige Jüterboger Legenden, verschiedene Schreibweisen und moderne Spuren
In der Sage heißt es: „Die Stadt, die heute den Namen Jüterbog trägt, war schon lange gegründet. Doch die Stadtväter konnten sich auf keinen Namen einigen. Sobald ein Vorschlag kam, schüttelten sie nur die Köpfe, denn kein Name wollte ihnen passen. Schließlich gingen sie vor das Stadttor und gelobten einander, was jetzt von draußen in die Stadt hinein wolle, nach dessen Namen sollte die Stadt benannt werden. Als die Herren nun so standen und Ausschau hielten, da kam ein altes Mütterchen, das führte einen Ziegenbock, den es auf dem Markt verkaufen wollte. Die Herren fragten nach ihrem Namen.“ „Ich bin die Frau Jutte“, antwortete das Mütterchen. „Und da sie noch das Tier bei sich führte, formten die Ratsherren daraus den passenden Namen“.
Eine andere Legende besagt, dass ein Müller seinen Bock mal an einem Windmühlenflügel festgemacht haben soll. Als der Wind aufkam und sich der Bock abhob, rief er: „Mein juter Bock!“ In dem Heftchen „Sagen von Jüterbog“ heißt es in einer weiteren Geschichte, dass es eine Wirtin in der Vorstadt Neumarkt den Namen Jutta getragen haben soll, und ihre Schenke hatte als Wahrzeichen den Ziegenbock.
Legenden haben in der Regel wenig bis nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Nichtsdestotrotz haben sie einen gewissen Charme. Das „jute“ Böckchen begegnet Besuchern in der ein oder anderen Form an einigen Ecken der Stadt.
Ein Wappentier aus Plüsch
Zum anstehenden Jubiläum hat Jüterbogs Wappentier nun auch einen Namen. Schüler waren im Vorfeld aufgerufen, sich an einem Wettbewerb zu beteiligen. Eine Jury wählte aus den eingereichten Vorschlägen „Jütti“ aus.
Es gibt über 20 verschiedene Formen wie Jüterbog in alten Schriften geschrieben wurde, unter anderem: Juterbuch, Juterbuk, Yueterbuck, Jutirbog, Guterbogen, Judterbock, Jüterbuch, Jüterbogk. Um die Jahrhundertwende hat sich die Endung „og“ amtlich durchgesetzt.