Bei Teurow wurde ein Altarm wieder an die Dahme angeschlossen
Die Menschen an der Dahme bei Teurow sind nun besser vor Hochwasser geschützt, das stark gefährdete Bachneunauge und die seltene Bachforelle finden neuen Lebensraum und auch die Auenwälder profitieren: Die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg hat einen Altarm der Dahme entschlammt und wieder an den Fluss angebunden. Jetzt kann sich hier die natürliche Dynamik des Gewässers aufs Neue entfalten.
Der Nebenlauf der Dahme war mit der Gewässerbegradigung vor über 200 Jahre verschlossen worden und wurde nur noch bei Hochwasser durchströmt. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Stiftung, Dr. Holger Rößling, und dem Leiter des Naturparks Dahme-Heideseen, Carsten Preuß, besichtigte nun die Umweltdezernentin des Landkreises Dahme-Spreewald, Heike Zettwitz, die Ergebnisse dieser Wasserbau-Maßnahme zur Renaturierung der Dahme bei Teurow. Die Baumaßnahmen hat die Stiftung NaturSchutzFonds im Zuge ihres von der Europäischen Union geförderten Projektes „LIFE Feuchtwälder“ realisiert.
Kernstück der Wasserbauarbeiten war es, einen 160 Meter langen Altarm zu entschlammen und ihm mit der Baggerschaufel sein ursprüngliches Profil zurückzugeben. Dabei wurde auch der Einlauf wiederhergestellt, damit das Wasser wieder richtig in den Altarm fließen kann. Außerdem wurde ein Rohrdurchlass zurückgebaut. In den Ein- und Auslaufbereichen des Altarms wurde Kies eingebracht, um die Gewässersohle zu stabilisieren. Dieser Kies ist gleichzeitig ein Laichhabitat für Fische sowie für das in Brandenburg und Deutschland stark gefährdete Bachneunauge. Die Firma „BSD Baustoff- und Gewässersanierung“ aus Dessau, Experten für naturnahen Wasserbau, setzte die Bauarbeiten um.
„Die Arbeiten an dem Fluss, den unser Landkreis und der hiesige Naturpark im Namen tragen, haben Naturschutz und Hochwasservorsorge zusammengebracht. Nicht nur wertvolle und bedrohte Arten gewinnen neuen Lebensraum. Da das Wasser im Hochwasserfall durch den ausgeformten Altarm besser abfließen kann, ist die Ortschaft Teurow nun besser vor Hochwasser geschützt“, sagte Heike Zettwitz anlässlich der Projektvorstellung.
Neben Fischarten wie dem Gründling und der Äsche aber auch Muscheln profitiert besonders die in brandenburgischen Gewässern selten gewordene Bachforelle von der Naturschutzmaßnahme an der Dahme. Die Forellen finden in dem renaturierten Nebenlauf nun ein ideales Laichhabitat und Jungfischrevier vor. Auch der unmittelbar angrenzende Auenwald wird jetzt wieder regelmäßig überflutet. Diese Wasserzufuhr ist überlebenswichtig für den europaweit gefährdeten Lebensraum.
„Seit mehr als zehn Jahren setzen wir mit Hilfe von EU-Geldern große Naturschutzprojekte im Landkreis um. Dabei konnten wir von Anfang an auf die Unterstützung durch die Kreisverwaltung bauen. Wir sind sehr froh über diese vertrauensvolle Zusammenarbeit“, bedankt sich Stiftungsgeschäftsführer Dr. Holger Rößling.
RED; PI LDS, F: LDS, Kathrin Veh