Freitag, 26.04.2024

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Landrat Stephan Loge (rechts im Bild) mit den Künstlern der SPEKTRALE 10. Foto: Kathrin Veh | LDS

„Was der Bauer nicht kennt...“

Jubiläums-SPEKTRALE findet zum 10. Mal im Landkreis statt

Die Jubiläumsspektrale im Jahr 2022 zieht sich über den ganzen Süden des Landkreises. Im diesjährigen Themenjahr widmet sich Kulturland Brandenburg unter dem Titel “Lebenskunst” dem Leben in Brandenburg, dem Essen und Trinken sowie den Tafelfreuden. Dabei werden auch die aktuellen Fragen der Ernährung und Landwirtschaft, der regionalen Versorgung, des Klimawandels, der Nachhaltigkeit und der Lieferketten thematisiert. Das Konzept der SPEKTRALE 10, das in Verbindung zum Kulturlandthema 2022 „Lebensart in Brandenburg“ steht, baut auf prägende Erscheinungen und Entwicklungen der Vergangenheit und Gegenwart auf. Beginnend mit den Einflüssen der Migrationsbewegungen seit dem Mittelalter auf die Lebensart der Brandenburger, führt die geschichtliche Entwicklung über die Herrschaftszeiten des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640-1688) und Friedrich II. (1740-1786), die Reformbewegungen des 19. Jahrhunderts bis zu den Problemen und Konflikten der unmittelbaren Gegenwart. Dabei zeigt sich, dass durch kluge und vorausschauende Politik der Landesherren Brandenburg seit dem Mittelalter von Migration mehr geprägt wurde als andere Regionen in Deutschland. Es zeigt sich, wie langfristig positiv und bereichernd der Einfluss von Siedlern und Flüchtlingen beispielsweise aus Flandern, Holland, Schweiz oder Frankreich auf Einheimische gewirkt hat.
Der Titel der SPEKTRALE 10 geht auf ein wenig freundliches Sprichwort aus Westfalen zurück. Das Thema mag für ein Kunstprojekt zunächst ungewöhnlich anmuten. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht, meint dieses grobe Sprichwort, das wahrscheinlich einer Zeit entstammt, als sich die Menschen vorwiegend von dem ernährten, was sie selbst sammelten oder anbauten. Längst hat der Wortsinn sich auf andere Lebensbereiche und Personengruppen übertragen und seine Bedeutung erweitert. In jüngerer Zeit findet er Anwendung in Situationen, in denen Menschen aus Vorsicht oder aus Unkenntnis etwas Unbekanntes ablehnen. Mit Blick auf das Kulturland Thema 2022 „Lebensart in Brandenburg“ erhält das Bild vom ablehnenden Bauern, der sich jedweder fremder Einflüsse zu entziehen sucht, eine landesgeschichtliche Dimension, die vom seinerzeitigen Kartoffelbefehl Friedrichs II. bis in unsere unmittelbare Gegenwart reicht. Auf die Frage nämlich, was Brandenburger Lebensart ausmacht, gibt es keine einfache Antwort. Von einer besonderen Landesidentität zu sprechen, ist zudem schwierig, weil in großem Umfang und über die Jahrhunderte Einflüsse von Migration und Bevölkerungsaustausch maßgeblich dazu beigetragen haben, aus Brandenburg einen Schmelztiegel verschiedener Kulturen und ein tolerantes Herrschaftsgebiet zu machen, in dem nicht nur Glaubensflüchtlinge Schutz fanden.
Weitere Informationen zur SPEKTRALE 10 gibt es unter www.spektrale-dahme-spreewald.de.


Landrat Stephan Loge (rechts im Bild) mit den Künstlern der SPEKTRALE 10. Foto: Kathrin Veh | LDS

„Was der Bauer nicht kennt...“

Jubiläums-SPEKTRALE findet zum 10. Mal im Landkreis statt

Die Jubiläumsspektrale im Jahr 2022 zieht sich über den ganzen Süden des Landkreises. Im diesjährigen Themenjahr widmet sich Kulturland Brandenburg unter dem Titel “Lebenskunst” dem Leben in Brandenburg, dem Essen und Trinken sowie den Tafelfreuden. Dabei werden auch die aktuellen Fragen der Ernährung und Landwirtschaft, der regionalen Versorgung, des Klimawandels, der Nachhaltigkeit und der Lieferketten thematisiert. Das Konzept der SPEKTRALE 10, das in Verbindung zum Kulturlandthema 2022 „Lebensart in Brandenburg“ steht, baut auf prägende Erscheinungen und Entwicklungen der Vergangenheit und Gegenwart auf. Beginnend mit den Einflüssen der Migrationsbewegungen seit dem Mittelalter auf die Lebensart der Brandenburger, führt die geschichtliche Entwicklung über die Herrschaftszeiten des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm (1640-1688) und Friedrich II. (1740-1786), die Reformbewegungen des 19. Jahrhunderts bis zu den Problemen und Konflikten der unmittelbaren Gegenwart. Dabei zeigt sich, dass durch kluge und vorausschauende Politik der Landesherren Brandenburg seit dem Mittelalter von Migration mehr geprägt wurde als andere Regionen in Deutschland. Es zeigt sich, wie langfristig positiv und bereichernd der Einfluss von Siedlern und Flüchtlingen beispielsweise aus Flandern, Holland, Schweiz oder Frankreich auf Einheimische gewirkt hat.
Der Titel der SPEKTRALE 10 geht auf ein wenig freundliches Sprichwort aus Westfalen zurück. Das Thema mag für ein Kunstprojekt zunächst ungewöhnlich anmuten. Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht, meint dieses grobe Sprichwort, das wahrscheinlich einer Zeit entstammt, als sich die Menschen vorwiegend von dem ernährten, was sie selbst sammelten oder anbauten. Längst hat der Wortsinn sich auf andere Lebensbereiche und Personengruppen übertragen und seine Bedeutung erweitert. In jüngerer Zeit findet er Anwendung in Situationen, in denen Menschen aus Vorsicht oder aus Unkenntnis etwas Unbekanntes ablehnen. Mit Blick auf das Kulturland Thema 2022 „Lebensart in Brandenburg“ erhält das Bild vom ablehnenden Bauern, der sich jedweder fremder Einflüsse zu entziehen sucht, eine landesgeschichtliche Dimension, die vom seinerzeitigen Kartoffelbefehl Friedrichs II. bis in unsere unmittelbare Gegenwart reicht. Auf die Frage nämlich, was Brandenburger Lebensart ausmacht, gibt es keine einfache Antwort. Von einer besonderen Landesidentität zu sprechen, ist zudem schwierig, weil in großem Umfang und über die Jahrhunderte Einflüsse von Migration und Bevölkerungsaustausch maßgeblich dazu beigetragen haben, aus Brandenburg einen Schmelztiegel verschiedener Kulturen und ein tolerantes Herrschaftsgebiet zu machen, in dem nicht nur Glaubensflüchtlinge Schutz fanden.
Weitere Informationen zur SPEKTRALE 10 gibt es unter www.spektrale-dahme-spreewald.de.